Fußball: Multikulti ist erfolgreich
Die NSG Brand U15-Mannschaft vereint vier Nationen und führt die Tabelle an. Die Burschen mögen und akzeptieren einander.
GMÜND/BEZIRK (eju). Die U15-Mannschaft der NSG Brand, der Jugendliche aus mehreren Gemeinden angehören, exerziert vor, dass Multikulti nicht grundsätzlich zum Scheitern verurteilt ist, sondern auch durchaus hervorragend funktionieren kann.
Am Trainingsplatz in Gmünd überzeugten sich die Bezirksblätter Gmünd selbst davon. Mit spitzbübischem Grinsen rennt hier der Schmäh, aber nicht abwertend oder beleidigend, sondern ein durchaus kumpelhaft und freundlich. Ein bunter Haufen in allen Größen und unterschiedlichen Stimmhöhen engagiert sich hier begeistert um und am Ball. Fußball verbindet. Neben Teenagern aus Österreich, gehören zwei Türken, ein Pole und ein Mongole der Mannschaft an. Trainiert werden die Burschen von drei Trainern: Chefttrainer ist Harry Wopelka, Co-Trainer ist der bekannte Schlittenhunde-Musher Helmut Peer und als Tormanntrainer fungiert Franz Rodinger.
Mannschaft winkt der Meistertitel
Dieses Trio begleitet die Jungs bereits seit einigen Jahren und fährt gemeinsam mit ihnen einen Erfolg nach dem anderen ein. Aktuell führt die Mannschaft ungeschlagen die Tabelle der Liga Waldviertel Obers Play Off an und dürfte auch Meister werden, wenn nicht noch etwas gravierend schief geht.
Helmut Peer erklärt: "Wir stehen sportlich ganz weit oben. Dabei haben bis auf einen Burschen keine Leistungszentrum-Spieler sondern nur unter Anführungszeichen Wald- und Wiesenkicker, die aber hervorragend zusammen spielen, weil das Kollektiv so gut funktioniert."
Gemeinsame Sprache Deutsch
Franz Rodinger strahlt: "Ich stehe seit 50 Jahren am Fußballplatz, aber so ein Kollektiv, wie wir es hier haben, habe ich noch nie erlebt, das ist eine Herzsache."
Zustimmendes Nicken in der gesamten Mannschaft unterstreicht seine Worte.
Die gemeinsame Sprache am Fußballplatz ist Deutsch: "Darauf haben wir uns von Beginn an geeinigt. Es ist fair, dass alles alles verstehen können."
Am Anfang wäre das Interesse vieler Eltern nicht übermäßig groß gewesen, das habe sich inzwischen geändert. Nun säßen Väter und Mütter stolz auf der Tribüne.
Aber nicht nur Fußball-Spielen ist angesagt. Die Trainer organisieren regelmäßig auch andere gemeinsame Unternehmungen mit ihren Schützlingen, wie etwa den Besuch des Motorikparks oder eines Vortrages über die Lebensbedingungen in Kenia.
Über den Tellerrand schauen
"Da haben die Jungs gesehen, dass es auch anders sein kann: Lehmhütten, eine Schule mit einem Tisch", berichtet Helmut Peer. Dieses Denken über den Tellerrand hinaus bewegt die drei Trainer, auch für die abgelegten Dressen ihrer jungen Spieler eine bestmögliche Nachnutzung zu suchen. So gingen bereits zwei Garnituren nach Afrika und erfreuen dort lokale Kids.
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