"Keine Bürger zweiter Klasse!"
Stiftung Común zur geplanten Schließung des Gmünder Krankenhauses

- Sebastian und Veronika Bohrn Mena
- Foto: Stiftung Común
- hochgeladen von Katrin Pilz
Auch die gemeinnützige Bundesstiftung Stiftung Común äußert sich zur Schließung des Landesklinikums Gmünd. Das aktuelle Vorgehen sei "respektlos gegenüber Beschäftigten, Patienten und der Bevölkerung" - volle Transparenz und Einbindung der Menschen vor Ort seien dringend notwendig.
GMÜND. Die Stiftung Común mit Sitz im Bezirk Gmünd habe in den letzten Tagen hunderte Zuschriften von besorgten, enttäuschten und wütenden Menschen zur geplanten Schließung des Landesklinikums Gmünd erhalten. Darunter würden sich nicht nur Beschäftigte befinden, die um ihren Arbeitsplatz fürchten, sondern vor allem auch Menschen, die sich ausgeschlossen und ignoriert fühlen.
"Das sind genau die Momente, in denen sich Menschen im Waldviertel als Bürgerinnen und Bürger zweiter Klasse fühlen. So darf man niemanden behandeln. Es muss egal sein, ob man im Speckgürtel von Wien, im Zentrum von Linz oder im Norden von Niederösterreich lebt – alle Menschen haben verdient, voll informiert und einbezogen zu werden", so Veronika und Sebastian Bohrn Mena, Vorstände der Stiftung Común.
"Undemokratisch und entwürdigend"
Die Stiftung kritisiert, dass weder voller Einblick in die Pläne gewährt noch echte Beteiligung praktiziert wird. "Es geht um den Respekt gegenüber den Menschen. Hier soll eine funktionierende Säule der Gemeinschaft im ohnehin schon strukturschwachen ländlichen Raum zertrümmert werden, ohne die Menschen ausreichend darüber zu informieren oder gar einzubeziehen, wie es für sie weitergehen wird. Das ist undemokratisch und es ist auch entwürdigend", sagen Veronika und Sebastian Bohrn Mena.
Kritisiert wird auch, dass nichts über den Errichter des Neubaus, bei dem es sich um einen privaten Investor handeln soll, bekannt gegeben wird. "Jedes öffentliche Vorhaben lebt von der Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger. Wenn man sich die Menschen vor Ort von Beginn weg zu Gegnern macht, braucht man sich nicht wundern, wenn man damit keinen Erfolg hat", so die Bohrn Menas. "Wir verstehen uns als Stiftung als Basis für eine vitale Gemeinschaft, gerade auch für das Waldviertel. Wir unterstützen daher natürlich die Menschen hier und rufen die Verantwortlichen zum Dialog auf."
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