Waldviertel
Petition gegen Holztransporte
SPÖ Waldviertel startet die Petition "Stoppt die Holztransporte durch das Waldviertel!".
BEZIRK GMÜND. Mehrere tausend Holztransporter donnern jeden Monat durch die kleinen Dörfer im Waldviertel. "2015 wurden aus Tschechien zirka 1,5 Millionen Festmeter Holz pro Jahr importiert, 2020 waren es bereits 5,5 Millionen, also fast viermal so viel. Nur jeder fünfte Transport geht über die Schiene, der Rest über die Straßen, die nicht auf diese Belastung ausgerichtet sind – Geschwindigkeitsbeschränkungen werden oft missachtet. Vor allem in der Nacht ist diese Lkw-Lawine für die Einwohner in den Ortschaften unerträglich, sie können oft nicht einmal mehr schlafen. Die Gesundheitsbelastung ist enorm", erörtert Landtagsabgeordneter Josef Wiesinger. "Wir wollen, dass unser Waldviertel eine lebenswerte Region bleibt. Die Gemeinden werden vom Land Niederösterreich im Stich gelassen. Deshalb verlangen wir von der Landesregierung ein Bekenntnis zur Lebensregion Waldviertel und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung."
"Nein zu Lkw-Transitroute"
Die SPÖ aus den Bezirken Gmünd, Horn, Waidhofen an der Thaya und Zwettl startete nun unter der Schirmherrschaft von SP-Landesparteivorsitzenden Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl die Petition "Stoppt die Holztransporte durch das Waldviertel!".
Schnabl dazu: "Wir Sozialdemokraten sagen nein zu einer Lkw-Transitroute durch das Waldviertel. Im Sinne der Verkehrssicherheit, der Gesundheit der Waldviertler und des Klimaschutzes unterstütze ich diese Petition."
SP-Bezirksvorsitzender Konrad Antoni ergänzt: "Wir Sozialdemokraten im Bezirk Gmünd fordern mit dieser Petition vom Land NÖ mehr Geld für bauliche Maßnahmen, wie Verkehrsinseln und Halbteiler bei Ortseinfahrten, stationäre Radargeräte für die am stärksten betroffenen Gemeinden bzw. Tempo 30 für Lkw in Ortsgebieten entlang der betroffenen Routen und als verkehrsberuhigende und klimaschonende Maßnahme, mehr Transporte von der Straße auf die Schiene zu verlagern."
Dringlichkeitsantrag
Bei der Gemeinderatssitzung Waldenstein vor zwei Wochen waren auf Initiative von Die Grünen zwei Dringlichkeitsanträge gemeinsam mit der SPÖ eingebracht worden. Eine Resolution richtete sich ebenfalls gegen den Holztransit auf Waldviertler Straßen.
"24.000 Holztransporter monatlich ruinieren auf Kosten der Steuerzahler unsere Landstraßen und die Gesundheit der Bevölkerung und das zur Gewinnmaximierung der Frächter", meinte Grünen-Gemeinderat Christian Oberlechner. "Es braucht zum einen eine solidarische Haltung den betroffenen Gemeinden gegenüber und zum anderen benützen auch die Bürger der Gemeinde Waldenstein das gesamte Waldviertel als Lebensraum und müssen vor den Gefahren der Holztransporter geschützt werden."
Der Dringlichkeitsantrag wurde von der ÖVP abgelehnt. "Die Holztransporte betreffen die Gemeinde Waldenstein nicht. Das heißt aber nicht, dass wir die Anliegen der betroffenen Gemeinden nicht ernst nehmen, sondern mit ihnen solidarisch sind", so Bürgermeister Alois Strondl. "Man darf auch nicht vergessen, dass mit diesen Holztransporten und der Sägeindustrie rund 1.500 Arbeitsplätze im Waldviertel verbunden sind."
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