Es gilt, unser Erbe zu bewahren!
Über hundert begeisterte Zuhörer lauschten am vergangenen Freitag den Ausführungen unseres Historikers und Stadtarchivars Dr. Katzenschlager über die Stellung der großen und einflussreichen Familie der Kuenringer im mittelalterlichen Österreich. Vielerlei Wundersames war da zu hören, von hoher Politik, von Machtspielen und Intrigen, vom Aufstieg und Niedergang eines mächtigen Geschlechtes.
Das Waldviertel im Allgemeinen, jedoch Weitra im Besonderen, verdankt den Kuenringern sehr, sehr viel. Man bedenke einmal die architektonische, aber auch logistische Meisterleistung, wie Hadmar II. in nur sieben Jahren (!) unsere Stadt aufbaute. Mit welch großem Geschick er die Topographie der Landschaft beherrschte, so dass die Stadt an zwei Seiten durch tiefe Flußtäler, an der höchsten Erhebung durch eine allesüberblickende Burg und die flache Ostseite durch ein System von Teichen und Gräben geschützt wurde. So ist es auch kein Wunder, das Weitra unter vielen Historikern als das Musterbeispiel einer planmäßig angelegten Burgstadt schlechthin gilt.
Dies alles geschah vor achthundert Jahren. Wir, die wir das Privileg erhielten, hier leben zu dürfen, sind damit auch eine Verpflichtung eingegangen. Im Sinne des großen Hadmars ist es unsere Pflicht, dieses großartige Erbe zu pflegen, zu schützen und zu erhalten. Die uns überlieferte Vergangenheit ist unsere Zukunft. Auch wenn es einige Unverbesserliche nicht wahrhaben wollen, so leben wir Weitraer von dem, was uns unsere Ahnen überlassen haben – von dem faszinierenden Ortsbild, den historischen Gebäuden und den zahlreichen Kunstschätzen in unseren Mauern. Von all den verträumten Winkeln, dem Gewirr enger Gassen und der Schönheit ziergiebeliger Bürgerhäuser. Aber auch von den kleinen Details am Rande, an denen man so oft achtlos, nichtumsichblickend vorübergeht - einem Zunftzeichen, einem Kopf an einem Gesims, einem Prallstein an einer Mauerecke. Wo jeder Pflasterstein, jeder einzelne Quadratzentimeter der Stadtmauer eine Geschichte sein Eigen nennt.
Vergessen wir aber vor allem nicht den Geist, der unsere alte, kleine Stadt durchströmt. Dem wir auf Schritt und Tritt, bewusst oder unbewusst, begegnen. Die Erfahrungen vergangener Generationen, die reich waren an Kriegsnöten, Hunger und Entbehrungen, Belagerung und Besatzung, Freud und Leid, Festen und Feierlichkeiten, malerischen Märkten und vielem anderen mehr.
Das Ortsbild Weitras wird jedoch entscheidend mitgeprägt von den Alleen und den Bäumen, welche Wege, Straßen und Plätze schmücken und ihnen eine ganz besondere Individualität verleihen. An ihnen kann man den Lauf der Jahreszeiten erkennen, sie versorgen uns mit Sauerstoff, sind uns Schattenspender und Windschutz zugleich. So wie es unser Vermächtnis ist, das Ortsbild zu hegen und zu pflegen, ist es auch unsere Aufgabe, den einst so oft gepriesenen Grüngürtel rundum zu erhalten! Wenn wir dies nicht begreifen wollen und ignorieren, dann verlieren wir nicht nur die Identität unserer Stadt, sondern auch unsere eigene!
Möchten Sie identitätslos sein?
GR Ernest Zederbauer
WIR für WEITRA
Lange Gasse 174
3970 Weitra
0664/51 66 356
www.wirfuerweitra.at
P.S.: Auch Sie können Ihren Beitrag zur Wiederbepflanzung der Promenade leisten! Nicht jeder
kann einen Baum um 250,-- € spenden, aber WIR nehme jeden Euro gerne entgegen!
Raiffeisenbank Weitra Kontonummer 15 776, Kennwort Baumspende.
Auf unserer Homepage www.wirfuerweitra.at finden Sie dazu nähere Informationen.
Herzlichen Dank!
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