Familienbetrieb aus Groß-Enzersdorf
Müller-Gartner: Bäcker mit Bodenhaftung
Über Hürden springen, sich immer wieder neu erfinden, das war immer schon die Stärke der Familienbäckerei Müller&Gartner.
GROSS-ENZERSDORF. Seit 1929 ist diese Bäckerei am Kirchenplatz 23 in Groß-Enzersdorf ansässig, doch die Familiengeschichte der Bäckerdynastie Gartner reicht noch viel weiter zurück, nämlich bis ins Jahr 1708. Aber auch in den knapp 100 Jahren am heutigen Standort hat das Unternehmen viele schwierige Phasen überstanden, wie das „Bäckersterben“, das seit Jahrzehnten anhält, weil die handwerklichen Bäckereien auch heute noch von den Supermärkten und der Großindustrie verdrängt werden.
Die Pandemie bescherte Müller&Gartner ein schlimmes Jahr, schließlich beliefert die Familienbäckerei auch einige der besten Hotels in Wien wie beispielsweise das Hotel Sacher Wien, das Hotel Bristol oder das Hotel Grand Ferdinand. Aber so leicht lassen sich Othmar Müller, Spross der Bäckerdynastie in achter Generation, und seine Frau Olivia nicht unterkriegen. Sie haben, im Gegenteil, die vergangenen Monate genutzt, um sämtliche Prozesse zu hinterfragen und das Unternehmen mit neuer Energie aufzuladen. Kern der erneuerten Geschäftsphilosophie sind alte Tugenden, auf die man sich in Zukunft noch mehr besinnen will:
Konzentration auf beste regionale Rohstoffe.
Fokus auf behutsame Verfahren bei der Herstellung des Backwerks, wie die langsame Teigführung.
„Wir wollen ein verlässlicher, persönlicher und guter Bäcker sein“, erklärt Othmar Müller, „Natürlich erkennen wir die relevanten Trends, springen aber nicht gleich auf jeden modischen Zug auf, sondern wägen in Ruhe ab, was zu uns passt und was nicht.“ Und setzt augenzwinkernd hinzu: „Ich bin lieber der Underdog mit Bodenhaftung.“
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