Kotter Groß-Enzersdorf

Zehn Jahre Gefängnis - das muss gefeiert werden

In Groß-Enzersdorf wird das alte Gefängnis, der Kotter, groß gefeiert. Seit zehn Jahren spielt sich hinter seinen Mauern wenig Leid, aber umso mehr Freude ab, der Kotter wurde zum Veranstaltungszentrum umgestaltet und lädt zum Jubiläumsveranstaltungsreigen.

GROSS-ENZERSDORF. Obmann Christian Stadler und Kulturstadtrat Martin Sommerlechner erinnern sich. Der Grundstein für die Idee wurde beim Napoleonjubiläum gelegt, als auf dem Feld hinter dem alten Kotter das Lager der Franzosen nachgestellt wurde. "Eine Genossenschaft hat um den Kotter Wohbauten errichtet, das denkmalgeschützte Gebäude musste aber erhalten werden und wir hatten, die Idee, es für kleine Veranstaltungen zu nutzen", erzählt Sommerlechner.  2012 wurde der Verein Kultur im Kotter gegründet, Obmann war Sommerlechner, Vize Herbert Eigner-Kobenz.

Die Stars von morgen

Seitdem finden hier kleine Kulturveranstaltungen statt: Vorträge, mittelalterliche Gesänge, Theater, Filmvorführungen und seit einiger Zeit auch Kabarett. "Wir wollen der Kabarettnabel des Marchfelds werden", meint Sommerlechner. Heuer fand das dritte Kabarettfestival statt, Stammkünstler und Publikumsmagnete wie Pepi Hopf treten hier ebenso auf wie Newcomer - "unsere Neuentdeckungen, die dann Stars werden", lächelt Christian Stadler, seit 2016 "interimistischer" Obmann mit Überzeugung. Jungspunde wie Christoph Fritz traten hier auf, als sie noch keiner kannte.
Bei der Langen Nacht der Museen, wurden die Gäste Teil eines Hexenprozesses, ein Konzert, das zeitgleich in Konkurrenz zu einem entscheidenden Fußball-EM-Spiel stattfand, wurde mit Anpfiff und Stadionansage moderiert. Erst im Frühling war der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer zu Gast, "danach hat er noch lange signiert", freut sich Stadler. 
Im Herbst wird das Jubiläumsprogramm starten. "Reblaus, Blues und Rock ´n´ Roll" heißt es am 23. September, dann geht es bis in den Dezember hinein weiter. Der Kotter ist das Kulturwohnzimmer der Marchfelder und zudem beliebte Bühne für Musiker: "Jetzt habe ich auch wie Johnny Cash im Gefängnis gespielt", hörte man schon des öfteren nach einem Auftritt.

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