Extremsituation
Gelsen-Invasion entlang der March

Foto: Gaida
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BEZIRK. Der denkbar schlimmste Fall ist eingetreten. Nach den Hochwässern der vergangenen Wochen gingen die Wasserstände der Donau zu langsam zurück.
Entlang der March entstanden dadurch laufend neue Gelsenbrutstätten, weil die Auwälder von Rabensburg bis zur Mündung der March in die Donau gleichzeitig geflutet waren und sich das Wasser durch den Einfluss der Donau und unaufhörliche Regenfälle hielt.
Dem Verein zur biologischen Gelsenregulierung entlang Thaya und March war deshalb schnell klar, dass es größter Anstrengung von allen Beteiligten bedarf, um dieser Situation entlang der beinahe 80 Flusskilometer halbwegs Herr werden zu können. Der Biologe Hans Jerrentrup stufte die Lage als „extremste Situation ein, seit ich hier in dem Projekt arbeite“ und das ist immerhin schon seit 2011.

"BTI" als Maßnahme

Der Vorsitzende des „Gelsenvereins“ Bürgermeister Wolfgang Gaida aus Hohenau an der March ließ deshalb nicht lange mit Maßnahmen auf sich warten, sprach das mit den vereinsangehörigen Gemeinden ab und man legte umgehend los. Vor wenigen Tagen stieg der Helikopter erstmals in den Gemeinden Engelhartstetten, Marchegg und Hohenau an der March auf, um Regulierungsmaßnahmen mit dem biologischen Wirkstoff „BTI“ aus der Luft zu setzen.

Gelsenwehren

 
Ende März und Anfang April waren da und dort schon die „Gelsenwehren“ unterwegs. So werden die Einsatztrupps der Gemeinden genannt, die zu Fuß mit Rückenspritzen Regulierungsmaßnahmen in den Auwäldern setzen. Dafür waren die Flächen nun aber viel zu umfangreich.
Schon am Tag darauf erfolgte die Nachkontrolle und man war erleichtert, dass schon die ersten Maßnahmen Wirkung zeigten. Das war jedoch nur die halbe Miete, denn es bildeten sich wieder neue Brutstätten, auch in anderen Gemeinden.
Es erfolgten deshalb umgehend weitere Einsätze mit dem Helikopter, sonst wäre der Sommer voller Gelsen. Weitere Regulierungsmaßnahmen wurden nochmal in Hohenau an der March und in den Gemeinden Ringelsdorf, Drösing, Jedenspeigen, Dürnkrut und Angern gesetzt. Die Verantwortlichen hoffen nun, dass Petrus irgendwann das Wasser für weitere Niederschläge ausgeht und sich die Lage beruhigt.

Foto: Gaida
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