Meinung der Gänserndorfer Redaktionsleiterin
Die Todeszone ist jetzt Naturjuwel
Gänserndorf ist anders. Österreich ist bergig und waldreich, unser Bezirk dagegen weder für das eine noch das andere berühmt. Nur knapp 15 Prozent der Gesamtfläche Gänserndorfs sind bewaldet, das ist für österreichische Verhältnisse nicht viel. Verstecken müssen wir uns aber dennoch nicht, denn es kommt ja bekanntermaßen nicht auf die Größe an.
Unsere Wälder sind etwas Besonderes, man denke an den Nationalpark Donau-Auen oder an die March-Thaya-Auen. Hier gibt's 230 Vogelarten, außergewöhnliche Amphibien wie Donau-Kammmolch oder Moorfrosch, der im Frühling - um die Damenwelt zu beeindrucken - knallblau wird. Es gibt Biber, Schildkröten und Fledermäuse und und und.
Die March-Thaya-Auen haben aber auch in der Geschichte einen besonderen Platz. Sie sind Teil eines 12.500 Kilometer langen Grünen Bandes, das sich durch Europa schlängelt, wo einst der Eiserne Vorhang war. An Europas vergessenem Rand, einst Todeszone für jene, die dem Kommunismus entfliehen wollten, ist ein Naturjuwel entstanden, Rückzugsgebiet für viele Tierarten, ein großer Schatz für uns Menschen.
Ulrike Potmesil
Redaktionsleitung Bezirksblätter Gänserndorf
ulrike.potmesil@regionalmedien.at
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