5 Jahre Haft für Räuber
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- Staatsanwalt Friedrich Köhl beantragte U-Haft.
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Ein auf Raubüberfälle spezialisierter 35-jähriger Pole stand vergangene Woche vor Gericht.
¶ BEZIRK (mr). Spezialgebiet des 35-jährigen Polen sind Raubüberfälle auf Kassierer Innen von Supermärkten. Mit internationalem Haftbefehl wurde er von deutschen Behörden wegen vier gleichartiger Delikte gesucht, in seiner Heimat ist er bereits achtmal vorbestraft und hat viereinhalb Jahre im Gefängnis verbracht.
Faustschlag ins Gesicht
Kurz vor Geschäftsschluss betrat er am 22. Dezember in Mistelbach den BILLA-Markt, versetzte der Verkäuferin einen Faustschlag ins Gesicht, schnappte sich aus der offenen Kassenlade 580 € und entkam zunächst unerkannt. Die auf der Flucht weggeworfenen Handschuhe und eine zur Tarnung getragene Mütze erschnüffelte ein Suchhund der Polizei. Damit war das DNA-Profil des Täters bekannt.
Überfall in Gänserndorf
Am 30. Dezember dasselbe Spiel im Gänserndorfer Hofer-Markt: wiederum unmittelbar vor Geschäftsschluss kassierte der 19-jährige Kassier einen so wuchtigen Faustschlag ins Gesicht, dass sich der Täter dabei einen Bruch des Mittelhandknochens zuzog.
Diesmal betrug die Beute 380 €, wieder konnte er zunächst flüchten. Wenig später verhafteten Polizisten den Angeklagten in einer S-Bahngarnitur, die zur Abfahrt Richtung Wien bereitstand.
Der große Schweiger
Vor Gericht gab er nichts zu und markierte den großen Schweiger. Es half ihm nichts, die Indizienkette war erdrückend:
Die Stückelung der bei ihm gefundenen Euroscheine (1 x 50, 11x 20 und 10 x10) entsprach der Beute (mit einem Zehner hatte er sich das Ticket gekauft), die getragene auffällige Jacke und vor allem eine zunehmende Schwellung seiner Hand sprachen voll gegen ihn; wieso nach der Tat in Mistelbach Kleidungsstücke mit seinem DNA-Profil gefunden wurden, wollte er nicht erklären.
Die Verurteilung zu einer fünfjährigen Haftstrafe nahm er ebenso schweigend zur Kenntnis, verzichtete jedoch, ebenso wie Erster Staatsanwalt Friedrich Köhl, auf Rechtsmittel.
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