Pläne für Gänserndorf
Neuaufstellung in Sachen Gesundheitsversorgung im MZG

Bürgermeister René Lobner, Vizebürgermeisterin Christine Beck, Maria Pokorny, Mitglied des Gesundheits- und Sozialausschusses und Jürgen Tiefenbacher, Berater. | Foto: Elisabeth Bendl
  • Bürgermeister René Lobner, Vizebürgermeisterin Christine Beck, Maria Pokorny, Mitglied des Gesundheits- und Sozialausschusses und Jürgen Tiefenbacher, Berater.
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Mit dem Auslaufen des Leasingvertrags für das Medizinische Zentrum Gänserndorf (MZG) im Jahr 2027/28 plant der Gänserndorfer Bürgermeister René Lobner eine umfassende Neugestaltung mit dem Ziel, ein modernes „Haus der Gesundheit“ zu schaffen. Die Gemeinde soll dabei die Immobilie und somit auch die Verantwortung übernehmen.

GÄNSERNDORF. Das MZG, vor rund 25 Jahren errichtet, soll in den kommenden Jahren nicht nur baulich, sondern auch inhaltlich grundlegend überarbeitet werden. Ein zentraler Bestandteil der Neuausrichtung ist die Einführung einer Primärversorgungseinheit (PVE). Dieses Konzept setzt auf ein multiprofessionelles Team aus Allgemeinmedizinerinnen und -medizinern, diplomierten Pflegekräften, Ordinationsassistenzen sowie im besten Falle auch Fachkräften.
„Der Grundgedanke der PVE ist eine wohnortnahe, niederschwellige und strukturierte Versorgung, die von Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr erreichbar ist“, erklärt Jürgen Tiefenbacher, Berater im Gesundheitswesen. „Für Fachpersonal wird das Arbeiten attraktiver, da Bürokratie reduziert und Abwechslung im Teamalltag gefördert wird.“

Fokus auf Kinder- und Präventivmedizin

Ein besonderer Schwerpunkt des neuen Gesundheitszentrums soll die Versorgung von Kindern sein. Der Mangel an Kinderärzten sei ein Problem, das nicht im Einflussbereich der Gemeinde liege, so Lobner: „Wir können uns die Ärzte nicht schnitzen, aber wir können die Rahmenbedingungen so attraktiv machen, dass sie kommen wollen.“

Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg

Die Neugestaltung des MZG soll in Bezug auf eventuelle tagesklinische Leistungen in enger Abstimmung mit dem Land Niederösterreich und der Landesgesundheitsagentur (LGA) entwickelt werden. Hier möchte Lobner dem Expertenpapier des „Gesundheitspakts“, das im Frühjahr 2025 präsentiert werden soll, nicht vorgreifen.

„Haus der Gesundheit“ als Vision

Das künftige Gesundheitszentrum soll weit mehr als eine Primärversorgungseinheit sein. Angedacht ist eine umfassende Einrichtung, die zusätzliche Fachärzte wie Gynäkologen, Physiotherapeuten oder Community Nurses integriert. „Wir möchten einen Ort der Kompetenz und Gesundheit schaffen, der den Bedürfnissen der Bevölkerung entspricht“, sagt Lobner.
Die Verantwortung für die Immobilie möchte die Gemeinde selbst übernehmen, um die Gestaltung aktiv zu steuern. „Wenn wir uns nicht selbst helfen, sind wir nur Beifahrer. Wir wollen aber das Steuer in die Hand nehmen“, so der Bürgermeister.

Ein langer Weg mit großer Verantwortung

Bis zur Umsetzung liegt noch viel Planungsarbeit vor der Gemeinde. Lobner betont, dass der Prozess Zeit und finanzielle Ressourcen erfordert: „Das ist kein Projekt, das in einem halben Jahr umgesetzt wird. Es ist ein langer Weg, aber die Stoßrichtung ist die richtige.“ Auch Tiefenbacher ist optimistisch: „Die Gesundheitsversorgung ist im Wandel, und das neue Konzept in Gänserndorf wird ein Vorbild für andere Regionen sein.“
Die Gemeinde setzt auf einen Schulterschluss mit allen Beteiligten – von der Landespolitik bis zu den Nachbargemeinden. Mit vereinten Kräften soll bis 2027/28 ein konkreter Plan stehen, um die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu sichern.

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