Anti-Atom-Komitee besorgt
Wasserknappheit bedroht Atomkraftwerke in Tschechien
Das Anti-Atom-Komitee fürchtet um eine einwandfrei funktionierende Kühlung von tschechischen Atomreaktoren, denn in den vergangenen Wochen und Monaten war es viel zu trocken.
FREISTADT, TSCHECHIEN. "Die zunehmende Wasserknappheit bedingt durch geringere Niederschläge bedroht die Kühlung von Atomkraftwerken", betont Manfred Doppler, der Geschäftsführer des Anti-Atom-Komitees (AAK) mit Sitz in Freistadt. Reaktoren in heißeren Ländern, so etwa in Frankreich, müssen die Leistung bereits drosseln oder komplett abgeschaltet werden. "Aber selbst dann müssen diese Reaktoren weiter gekühlt werden. Ein Ausfall der Kühlung kann zu einem atomaren GAU führen", so Doppler und ergänzt:
"Welche Folgen ein Komplettausfall der Kühlung hätte, hat uns die Atomkatastrophe in Fukushima deutlich vor Augen geführt."
Ausbau von Atomenergie "völlig absurd und inakzeptabel"
In Frankreich stehen aufgrund der anhaltenden Hitze mittlerweile fast die Hälfte der Reaktoren still, einerseits wegen massiver Schäden an den Reaktoren, andererseits aber auch wegen Mangel an Kühlwasser. "Mittlerweile muss das Atomland Frankreich, das bis zu 70 Prozent Strom in Atomkraftwerken produziert, Strom aus dem Ausland importieren“, weiß Doppler. Doch nicht nur in Frankreich, auch in Tschechien stellen die hohen Temperaturen, die abnehmenden Niederschläge und der damit verbundene Wassermangel ein zunehmendes Problem dar. "Die Lage in den AKW Temelin und speziell in Dukovany spitzt sich zu", so Doppler und erklärt:
„Das Kühlwasser stammt in den meisten Fällen aus Flüssen, deren Wasserführung immer geringer wird und oft nicht mehr für die Kühlung ausreicht, auch wenn diese in vielen Fällen durch die Kühltürme verstärkt wird."
Zusätzlich müssen auch abgeschaltete Reaktoren aufgrund der Nachzerfallswärme gekühlt werden. Für das Anti-Atom-Komitee ist nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels und der damit verbundenen Wasserknappheit ein Ausbau der Atomenergie völlig absurd und inakzeptabel.
Nähere Infos: anti.atom.at
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