Marchfeldkanal/Hasswellgasse
Kritik an Pferde am Marchfeldkanal geht weiter

Vorwürfe lauten, dass die Tiere nicht artgerecht gehalten werden. | Foto: M. Schuster
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  • Vorwürfe lauten, dass die Tiere nicht artgerecht gehalten werden.
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Seit einem Jahr ist eine besorgte Floridsdorferin mit verschiedenen Institutionen in Kontakt, um auf die Missstände am Marchfeldkanal aufmerksam zu machen. Erfolglos. Geht es nach ihr, verwahrlosen dort die Pferde und Ziegen. 

WIEN/FLORIDSDORF. Ein Jahr später und die Floridsdorferin macht sich noch immer Sorgen um die Tiere am Marchfeldkanal. "Die Tiere gehören dort nicht hin. Aber warum macht keiner was?", fragt sie sich. Die Rede ist von Pferden und Ziegen entlang der Hasswellgasse beim Marchfeldkanal.

"Die Pferde rutschen auf dem Gatsch aus und essen ihn teilweise mit", schildert die Floridsdorferin. Der Unterstand der Pferde ist ihrer Einschätzung nach nicht artgerecht sowie die Wasser- und Futterversorgung. Dazu kommt ihre Vermutung, dass auf einer Ziege eine Zigarette ausgedämpft wurde. Die Floridsdorferin ist auch in Kontakt mit dem VGT - Verein Gegen Tierfabriken. Dieser hat bei der MA 60 -  Veterinäramt und Tierschutz mehrmals Anzeige erstattet. 

Die Tierhalterin erhielt positives Feedback von Familien zu ihren Pferden. | Foto: M. Schuster
  • Die Tierhalterin erhielt positives Feedback von Familien zu ihren Pferden.
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Amtstierärtze sind vor Ort

"Das Gelände ist zugemüllt und entspricht nicht den gesetzlichen Vorschriften für eine artgerechte Pferdehaltung. Die Anrainerin berichtet auch über Ruhestörungen der Tiere in der Nacht, weil Jugendliche die Pferde stressen", erklärt Heidi Lacroix vom VGT. Die MA 60 hingegen kontert: "Selbstverständlich ist und bleibt die Amtstierärztin im Fall der Tierhaltung am Marchfeldkanal weiterhin laufend in Kontakt mit dem Tierhalter."

Die Tierhalterin hat auf Anfragen der bz nicht reagiert. Auf Facebook schreibt sie jedoch: "Meine Tiere sind vorher in einem Reitstall gewesen der aufgelöst wurde und ich brauchte so schnell wie möglich einen neuen Platz für sie." Weiters ergänzt sie, dass die Tiere von umliegenden Familien gut aufgenommen wurden. "Meinen Tieren geht es blendend, wie auch alle Tierärzte bestätigen", betont die Tierhalterin. Von Oktober 2020 bis Jänner 2021 wurden bereits sechs Kontrollen von Amtstierärzten durchgeführt und diese bestätigten die artgerechte Tierhaltung. 

Auch für den Wohnwagen gab es laut Baupolizei keine Baubewilligung. | Foto: M. Schuster
  • Auch für den Wohnwagen gab es laut Baupolizei keine Baubewilligung.
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Entfernung der Baulichkeiten

Bezüglich des Grundstücks ist die Tierhalterin selber noch nicht ganz zufrieden, wie sie auf Facebook mitteilt. "Es sieht noch lange nicht so aus, wie ich es für meine Tiere hätte. Das liegt aber nicht an mir sondern an Vorschriften, die ich anfangs gar nicht kannte", schreibt die Tierhalterin.

"Im Sommer  wurde nach Ablauf der Erfüllungsfrist unseres Entfernungsauftrages eine Kontrolle vor Ort durchgeführt. Dabei wurden zwar keine Tiere angetroffen, aber die Baulichkeiten wie Folientunnel und Wohnwagen waren weiterhin vorhanden, ohne dass eine Baubewilligung dafür erteilt worden wäre", schildert die Baupolizei (MA 37).

Deshalb wurde ein Antrag bei der Technischen Stadterneuerung (MA 25) auf Ersatzvornahme zur Entfernung diverser Baulichkeiten gestellt. Das Verfahren wurde eingeleitet. Die Eigentümerin wurde schriftlich informiert und hat in einer festgelegten Frist die Baulichkeiten zu entfernen. 

"Ich vermute, dass jemand auf der Ziege eine Zigarette ausgelöscht hat", meint die besorgte Floridsdorferin. | Foto: M. Schuster
  • "Ich vermute, dass jemand auf der Ziege eine Zigarette ausgelöscht hat", meint die besorgte Floridsdorferin.
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Grundstück ohne Genehmigung

Die Abteilung für Umweltschutz (MA 22) weist daraufhin, dass die Fläche im Landschaftsschutzgebiet liegt. "Im konkreten Fall erfolgte die Nutzung des Grundstückes ohne entsprechende behördliche Genehmigung", erklärt die MA 22. Auf Grundlage des Wiener Naturschutzgesetz wurde ein Wiederherstellungsauftrag erlassen.

Darin ist die Bedingung festgelegt, dass "die Wiederherstellungsmaßnahmen erst dann durchzuführen sind, wenn die Antragstellerin innerhalb von vier Monaten keine naturschutzbehördliche Bewilligung hat. Die Antragstellerin hat bereits um naturschutzbehördliche Bewilligung angesucht, das Verfahren läuft noch". Das Grundstück gehört zur Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal, dessen Geschäftsführer Wolfgang Neudorfer ist. Er weiß über das Räumungsverfahren Bescheid. 

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