Bruno-Kreisky-Haus
Erneute rechtsextreme Sprühattacken in Floridsdorf
Den Nazibeschmierungen des Familien-Flüchtlingsquartier folgte ein umfassender Protest.
WIEN/FLORIDSDORF. In einer nächtlichen Schmieraktion wurde das Bruno-Kreisky-Haus in der Donaufelder Straße 49 mit Hakenkreuzen und Raus-Forderungen beschmiert. Trotz sofortiger Entfernung der Parolen führte dies zu einer Verunsicherung der hier lebenden, rund 50 Familien. Aus Protest gegen diese Attacke und um die Solidarität mit den Familien zu bekunden, trafen sich Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ), Bezirksräte, die Spitze der Volkshilfe Wien und Anrainer vor Ort.
Karl Lacina, stellvertretender Vorsitzender der Volkshilfe Wien: „Wir haben die Verpflichtung solche Aktionen zu bekämpfen für Menschen, die hier Schutz suchen.“ Geschäftsführerin der Volkshilfe Wien, Tanja Wehsely ergänzt: „Wir wollen es nicht still hinnehmen und unsere Solidarität mit den Bewohnern und den hier arbeitenden Kollegen zeigen. Die Bewohner sind unsere Nachbarn.“
Die gute Zusammenarbeit mit den Anrainern kann auch der Bezirksvorsteher bestätigen, der die gute Integration im Grätzel hervorhob und etwa von Vorlesestunden von Anrainern erzählte: „Den Hass und diese Intoleranz haben sich die Bewohner, der Bezirk und Wien nicht verdient.“
Weg der Integration
Das Bruno-Kreisky-Haus wurde 2002 bezogen. In dem Mietobjekt sind 180 Menschen aus zwölf Nationen untergebracht, deren Asylverfahren noch nicht beendet ist. Die Leitung des Flüchtlingshauses hat Joszef Ferencz über: „So eine Attacke habe ich hier noch nie gehabt.“ Statt der Hassparolen weist er darauf hin, dass die hier lebenden, geflüchteten Familien als Nachbarn leben und zum Grätzel gehören.
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