Förderung für Kaufhaus "Zur Linde"
Im April 2016 hat Robert Klammer das Kaufhaus "Zur Linde" in Steindorf übernommen. Nun erhält der Nahversorger eine Förderung.
STEINDORF. Schon im Vorjahr hat die Nahversorger-Förderung mit wenig Geld eine große Wirkung erzielt. So wurde mit nur 146.000 Euro aus dem Wirtschaftsreferat des Landes nicht nur Versorger-Infrastruktur abgesichert, sondern konnten auch Arbeitsplätze gesichert werden. „Die Nahversorger-Förderung hat einen enormen Mehrfachnutzen: für den Betrieb, die Mitarbeiter und die Bewohner im jeweiligen Umkreis. Nahversorger sind nicht nur Versorger, sondern immer mehr Kommunikationszentren im Ort“, bekräftigt LR Christian Benger.
Seit einem Jahrhundert
Diese Woche überbrachte LR Benger dem Nahversorger in Steindorf die Förderzusage persönlich. Robert Klammer, der Obmann der Dorfgemeinschaft Steindorf hat dort 2016 das kleine Kaufhaus „Zur Linde“ von Wolfgang Ebner übernommen und für den Fortbestand des Nahversorgers gesorgt.
Immerhin besteht dieses kleine, aber wichtige Geschäft seit bereits einem Jahrhundert! Aber nicht nur die wichtigsten Lebensmittel und Grundversorgungsprodukte werden angeboten, auch die Trafik und Lottoannahmestelle bleibt damit im Ort erhalten. „Dieses kleine Geschäft erfüllt auch eine soziale Funktion und ist mit seinen Sitzplätzen ein Ort der Kommunikation“, so Benger. Denn das Kaufhaus von Robert Klammer ist gleichzeitig Geschäft und Café. Das für acht Sitzplätze zugelassene Café ist ein Treffpunkt für die Steindorfer. "Coffee to go" gehört ebenso zu den Angeboten. Immerhin ist dieser Nahversorger das einzige Geschäft in Steindorf. Robert Klammer steht selbst im Geschäft, eine Halbtageskraft unterstützt ihn.
Förderung wird fortgesetzt
2017 wird die Nahversorger-Förderung fortgesetzt, das Budget hat Benger auf 200.000 Euro aufgestockt und zusätzlich wurde ein Regionalitäts-Bonus eingeführt. Erstmals können Fleischereien und Bäckereien ansuchen. „Regional Regionales einkaufen, lautet das Motto. Wenn Nahversorger ein eigenes Regional-Regal einrichten, erhalten sie zusätzlich zur Förderung einen Bonus, wenn auch die Gemeinde dieses Vorhaben unterstützt. Von Landesseite verdoppeln wir den Gemeindebetrag bis max. 1.000 Euro“, erklärt Benger. Das Ziel sei klar: der regionale Wirtschaftskreislauf müsse in Schwung bleiben und der Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln könne man so besser gerecht werden.
Nahversorger gewünscht
Nutzen können die Nahversorger-Förderung 2017 Nahversorger bis max. 10 Mitarbeiter und einem max. Nettoumsatz von bis zu 1 Million Euro. Als Beispiel: die 60 Nahversorger, die 2016 unterstützt wurden, weisen gemeinsam einen Nettoumsatz von 31 Millionen Euro auf.
Immer mehr Gemeinden wünschen sich wieder einen Nahversorger, oder sind dabei, einen bestehenden Nahversorger zu unterstützen, weil die Kosten für die kleinen Geschäfte die Einnahmen übersteigen.
Zur Sache
Studien der Wirtschaftskammern anderer Bundesländer belegen: 99 Prozent der Bevölkerung ist die klassische Nahversorgung (wieder) wichtig oder sehr wichtig – und somit ist diese aus dem heutigen Wirtschaftskreislauf nicht mehr wegzudenken. „Mit dem regelmäßigen Einkauf bei einem Nahversorger entscheidet sich jeder Einzelne bewusst für ein regionales, frisches Angebot und schont dabei auch die Umwelt. Man erhält persönliches Service und erfährt nebenbei die Neuigkeiten aus dem Ort“, erklärt Raimund Haberl, Spartenobmann Lebensmittelhandel in der Wirtschaftskammer Kärnten.
2016 wurden 60 Nahversorger in Kärnten unterstützt, 242 Mitarbeiter abgesichert, weil nicht nur Investitionen sondern auch Personalkosten gefördert wurden. Die jeweiligen Gemeinden haben den Landesbetrag aufgestockt, so flossen 143.000 Euro vom Land und 176.000 Euro von den Gemeinden.
In Summe haben die Nahversorger 455.000 investiert.
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