Vortrag von Universitätsprofessorin Christine Tauber am Donnerstag, 23. Mai 2024, 19 Uhr, im Stift St. Florian, Altomontesaal.
ST. FLORIAN. In seinem Testament vom 10.11.1893 hatte Anton Bruckner die letztwillige Verfügung getroffen: „1. Ich wünsche, daß meine irdischen Überreste in einem Metallsarge beigesetzt werden, welcher in der Gruft unter der Kirche des regulirten lateranischen Chorherrenstiftes St. Florian, und zwar unter der großen Orgel frei hineingestellt werden soll, ohne versenkt zu werden und habe ich mir hiezu die Zustimmung schon bei Lebzeiten seitens des hochwürdigsten Herrn Praelaten genannten Stiftes eingeholt.Mein Leichnam ist daher zu injiciren, zu welchem Liebesdienste Herr Professor Paltauf sich bereit erklärt hat, und ist Alles ordnungsmäßig zu veranlassen, (Leiche I. Classe) damit die Überführung und Beisetzung in der von mir bestimmten Ruhestätte in St. Florian in Ober-Österreich anstandslos bewirkt werden könne.“ Entgegen dem verbreiteten Bild vom bescheidenen „Musikanten Gottes“ möchte der Vortrag zeigen, was Bruckner bewog, schon Mitte der 1870er Jahre, mit der Gruft höchst selbstbewusst einen exponierten Ort für sein Künstlerbegräbnis zu wählen und diesen Wunsch gegen alle Hindernisse durchzusetzen.
Zur Person Christine Tauber
Univ.Prof. Christine Tauber ist eine deutsche Kunst- und Kulturhistorikerin. Sie lehrt als Dozentin am Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München und hat für das am 3. Mai eröffnete Bruckner-Museum des Stiftes St. Florian die Neugestaltung des Gruftvorraums vorgenommen.
Eintritt: freiwillige Spende.