Soziale Medien als Gemeindearbeit?
Homepages und soziale Medien sind Möglichkeiten für Gemeinden, sich den Bürgern zu präsentieren.
REGION (bks). Homepage, Facebook-Seite und Instagram-Profil - von diesen Medien macht die Gemeinde St. Valentin Gebrauch. „Facebook ist eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, um einem Interessentenkreis Infos aus der Gemeinde zu überbringen", so Arnold Mottas. Er ist für die Betreuung der Plattformen zuständig.
Wartung ist das Um und Auf
In St. Valentin habe man sogar zwei Facebook-Seiten eingerichtet. Eine der Stadtgemeinde, auf der zum Beispiel von Sitzungen, Bauprojekten und Veranstaltungen der Stadtgemeinde berichtet wird. Sowie eine des Stadtmarketings, welche von Geschäftsführerin Doris Haider betreut wird. Auf diesem Profil werden beisipielsweise Kulturveranstaltungen thematisiert. Ein professioneller Auftritt im Web mittels Gemeindehomepage ist für Mottas unumgänglich: „Eine regelmäßige Wartung und Befüllung der Homepage ist Pflicht." Es sei notwendig, immer wieder Termine und Telefonnummern zu aktualisieren. „Ich bastle fast täglich an der Homepage. Es ist eine ewige Baustelle. Wir achten darauf, dass unsere Homepage eine gute mobile Version hat und sich an die Bedürfnisse des Smartphone-Nutzers anpasst". Dies sei ein sehr guter Ersatz für eine App. „Zusätzlich bietet sich Instagram sehr gut für eine Bildergalerie an", so Mottas. Als Medium für die Übermittlung von Botschaften an die Bevölkerung eigne sich die Foto-Plattform jedoch nicht.
„Fluch und Segen"
„Das herkömmliche Medium, die Gemeindezeitung, wird von Jugendlichen nicht wirklich gelesen. Deshalb ist es wichtig, auch als Gemeinde einen Facebook-Auftritt zu haben", so Markus Halla (SPÖ). Er ist Gemeinderat in Ennsdorf und für die Facebook-Seite der Gemeinde zuständig. Derzeit recherchiert er, ob eine App sinnvol ist. „Eine App hat man schnell. Sie gehört jedoch dementsprechend gewartet und aktualisiert. Sonst ist das peinlich." Es sei gerade für kleinere Gemeinden wichtig, eine Kosten-Nutzen-Rechnung anzustellen.
Auch Niederneukirchens Bürgermeister Christoph Gallner (ÖVP) nutzt die sozialen Medien für die Kommunikation mit den Bürgern. „Es ist schon wichtig, eine gewisse Präsenz auf Facebook zu zeigen", so Gallner. „Ein großer Vorteil ist, dass man in kurzer Zeit und sehr schnell, aktuelle Informationen vermitteln kann", sagt der Ortschef. Er wolle jedoch nicht all seine Handlungen mit der Social-Media-Welt teilen. „Die meisten meiner Postings handeln von wichtigen Infos oder aktuellen Veranstaltungen." Gehört die Nutzung von Facebook, Instagram und Co. künftig zum Jobprofil eines Bürgermeisters? Dem steht Gallner zwiegespalten gegenüber: „Den Fluch oder Segen solcher Medien muss jeder selbst einschätzen. Ich denke jedoch, dass eine umsichtige Nutzung durchaus von Vorteil sein kann und wichtig ist".
Asten-App
„Als wir den Ortsplan überarbeitet haben, ist die Idee einer Gemeinde App entstanden", so der Amtsleiter von Asten, Markus Pöschko. Die App ist an die Homepage gekoppelt und soll als ergänzende Informationsplattform dienen. „Uns war es wichtig, die App schlicht und so einfach wie möglich zu gestalten. Diesbezüglich haben wir bereits gutes Feedback aus der Bevölkerung erhalten."
Die Astner Gemeinde-App bietet den Bürgern Kultur & Freizeit-Tipps, Angebote an Restaurants und Unterkünften sowie Einkaufsmöglichkeiten. Diese sind in der App aufbereitet. Auch der Veranstaltungskalender ist integriert. Unter dem Menüpunkt „Bürgerservice" können sich die Astner über Beratungsstellen und Sprechstunden informieren. Des Weiteren bietet die Plattform einen Überblick über das Liniennetz der öffentlichen Verkehrsmittel in Asten. Wer auf der Suche nach einem Arzt im Ort ist, wird unter „Gesundheit und Schönheit" fündig. Hier sind zudem sämtliche Standorte, an denen sich Defibrillatoren befinden, aufgelistet.
Begriffserklärungen
• Social Media: Darunter versteht man digitale Medien, die das Ziel haben, sich im Internet miteinander zu vernetzen und anderen Inhalte zur Verfügung zu stellen.
• Apps: Abkürzung für „Application" (deutsch: Anwendung). Es handelt sich um kleine Programme für Smartphones und Tablets, also mobile Geräte. Die Apps liefern meist Funktionen, die auf spezifische Szenarien ausgelegt sind, zum Beispiel Shopping-Apps.
• Responsives Webdesign: Damit sich Internet-Seiten an die jeweiligen Geräte optisch anpassen, ist ein responsives Webdesign notwendig. Das Aussehen der Inhalte gleicht sich an das Smartphone, Tablet und PC an. Das macht eine gute Homepage aus.
• Instagram: Vor allem jüngere Nutzer sind auf Instagram aktiv. Es handelt sich um eine Plattform, auf der Fotos und Videos mit anderen Menschen geteilt werden.
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