Tradition Maibaum
Maibaum Stehlen nur nach den Regeln

Beim Maibaum-Aufstellen samt „Bändertanz“ der Volkstanzgruppe in St. Valentin. | Foto: VTG St. Valentin
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  • Beim Maibaum-Aufstellen samt „Bändertanz“ der Volkstanzgruppe in St. Valentin.
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Das Maibaum-Aufstellen steht vor der Tür und die Vorbereitungen der Maibaumgruppen laufen auf Hochtouren.

REGION. Seit 1976 kümmert sich die Volkstanzgruppe St. Valentin um das Aufstellen des Maibaumes am Hauptplatz vor der Volksschule. Franz Huber ist seit seinem 20. Lebensjahr dabei und sorgt gemeinsam mit den Gruppenmitgliedern und den Helfern dafür, dass der Maibaum jedes Jahr am 1. Mai in voller Pracht aufgestellt werden kann. „In früheren Jahren hat es oft bis zu acht Maibäume in ganz St. Valentin gegeben. Heute stehen jährlich nur noch zwei größere. Einer am Hauptplatz und einer neben der Schule in Langenhart", erzählt Huber.

Der Maibaum

600 Rosen und etwa 30 Meter Girlanden schmücken den Maibaum der Volkstanzgruppe. Bis zu 30 Leute helfen bei den Vorbereitungen mit. Das Aufstellen selbst erfolgt in St. Valentin nach alter Tradition und nur mit Kraft und nötigem Werkzeug. „Für das Aufstellen werden auch circa 30 Personen benötigt", erklärt der Valentiner. In St. Valentin wird der Baum am Hauptplatz am Vormittag des 1. Mai beim Kirtag aufgestellt. Begleitet von der Musikkapelle werde das Fest jährlich zum Spektakel. Steht der Baum dann, gilt es ihn gut zu bewachen, damit keine Maibaumdiebe aus umliegenden Gemeinden zuschlagen können. „Drei Nächte lang halten wir Nachtwache. Meistens von 18 Uhr abends bis sechs Uhr in der Früh", sagt Huber.

Wichtige Vorschriften

Beim Maibaum-Stehlen gibt es jedoch Regeln, die befolgt werden müssen. In St. Valentin hat man sich gemeinsam mit den benachbarten Westwinkel-Gemeinden auf Vorschriften geeinigt. „In Oberösterreich hat die Landjugend eine Online-Plattform entwickelt, um Konflikte zu vermeiden und Unfällen vorzubeugen“, erklärt Johannes Forstner, Obmann der Landjugend Enns-Kronstorf-Hargelsberg. Auf der Homepage sind alle Maibäume des Landes eingezeichnet und jede Maibaumgruppe gibt ihre Regeln an. Unterschiede gibt es zum Beispiel oft beim Zeitraum, in dem dem der Baum gestohlen werden darf. Nicht jede Gruppe setzt am 1. Mai den Baum. Die Regeln schreiben außerdem vor, ob die Diebe den Baum nur per Hand oder mit maschinellen Hilfsmitteln stehlen dürfen.

Viele Unterschiede

In St. Valentin darf der Baum erst nach dem Aufstellen gestohlen werden, während im Land ob der Enns Diebe auch vor dem Setzen zuschlagen dürfen. „Stehlen wir einen liegenden Baum, dann brauchen wir eine große Anzahl von Leuten, mit denen wir den Baum möglichst leise auf unseren Wagen heben", verrät Forstner. Bei stehenden Maibäumen müsse vorweg zwischen Erdloch-, Betonschacht- und Gestellbaum unterschieden werden: Jeder verfügt über eine eigene Diebstahlsicherung und fällt unterschiedlich.

Maibaum „auslösen"

Der erfolgreich gestohlene Baum muss dann Ende Mai wieder frisch aufgeputzt zurückgegeben werden – meist im Rahmen eines Fests mit „öffentlicher Gerichtsverhandlung". Die „Ankläger“ lassen sich oft witzige und unterhaltsame Bestrafungen einfallen. So trägt auch das Auslösen zu lange währenden Erinnerungen rund um den Maibaum bei.

Das Maibaumdieb-1mal1

Infos zum Maibaum-Stehlen:

• Grundsätzlich dürfen nur Gruppen oder Vereine, welche selbst einen Maibaum aufgestellt haben, einen anderen Baum stehlen.

• Sorgfalt beim Stehlen: Beschädigungen von Tafeln, Kränzen oder anderem Zubehör sollen vermieden werden – im Fall von Beschädigungen ist Ersatz zu leisten.

• Maibaumdiebstahl ist Brauchtum und unterliegt Brauchtumsregeln – Polizei wird daher nicht eingeschaltet.

• Bei erfolgreichem Diebstahl muss der Maibaum auch wieder ausgelöst werden. Entsprechend der Tradition mit Getränken und/oder Jause für die erfolgreichen Diebe.

Die genauen Regeln für die jeweiligen Bezirke:
ooe.landjugend.at


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