Landwirtschaft
Grüne Kreuze als stiller Protest

- Die grünen Kreuze sind nicht nur ein Zeichen für den Klimaschutz, sondern mahnen auch gegen steigende und praxisferne Auflagenfluten, überzogene Bürokratie, geschleuderte Preise hochwertiger Lebensmittel und eine unfaire Handelspolitik.
- Foto: Bauernschaft St. Pantaleon-Erla
- hochgeladen von Marlene Mitterbauer
Die Landwirte aus St. Pantaleon-Erla und Windpassing haben sich zu einem stillen Protest zusammengeschlossen: Grüne Kreuze, wie sie seit letzter Woche auf Feldern und Wiesen zu finden sind, sollen ein Zeichen gegenüber Politik und Gesellschaft darstellen und Verbraucher zum Nachdenken anregen.
ST. PANTALEON-ERLA. In Zeiten des voranschreitenden Klimawandels werden Landwirte gerne als Sündenböcke dargestellt. Dabei ist vielen Verbrauchern nicht bewusst, dass regional produzierte Lebensmittel keine langen Transportwege hinter sich haben und somit keine gravierende CO2-Bilanz aufweisen. Aus diesem Grund haben sich Landwirte aus St. Pantaleon-Erla und Windpassing zusammengeschlossen, um auf diese Missstände aufmerksam zu machen. „Die grünen Kreuze stehen für die Ungerechtigkeiten: Wir wollen nicht mehr als Klimasünder dargestellt werden, wir können genau so CO2-neutral arbeiten und sind für den Umweltschutz“, sagt Christian Tornehl, Landwirt aus St. Pantaleon-Erla.
Zeichen gegen unfaire Handelspolitik
Die grünen Kreuze, die seit letzter Woche Felder und Wiesen schmücken, sind nicht nur ein Zeichen für den Klimaschutz, sondern mahnen auch gegen steigende und praxisferne Auflagenfluten, überzogene Bürokratie, geschleuderte Preise hochwertiger Lebensmittel und eine unfaire Handelspolitik. „Besonders von den politischen Größen in Richtung Niederösterreich, und damit meine ich nicht unseren Bürgermeister, kam viel Gegenwind für unsere Aktion“, schildert Tornehl. Trotz dem ließen sich die Landwirte nicht davon abhalten. Bereits 70 Kreuze sind in der Gemeinde verteilt. Bei den Mitbürgern kommt die Protestaktion gut an. „Wir erhalten seitens der Bevölkerung großen Zuspruch. Die Leute finden unsere Aktion toll und sagen uns, dass wir recht haben“, freut sich der Landwirt. Um Bauern in ihrem Protest zu unterstützen, braucht es aber mehr als nur Zuspruch von der Bevölkerung. Wer weiterhin billiges Fleisch aus dem Ausland kauft, anstatt auf heimische, qualitativ hochwertige Produkte von bäuerlichen Betrieben zu setzen, hat den Sinn dieses stillen Protestes nicht verstanden. Mehr Informationen dazu unter landschafftverbindung.at.





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