Verliebt in den Frühling: Datingtipps für Singles

- Mit den Tipps von Psychologin Sabine Standenat starten Singles vielleicht schon bald wieder zu zweit durchs Leben.
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Frühlingszeit ist die schönste Zeit zum Verlieben. Die klinische Psychologin Sabine Standenat erzählt im bz-Interview, wie man sich als Single hoffentlich erfolgreich zurück ins Beziehungsspiel bringt und welche Rolle die eigene Ausstrahlung dabei spielt.
WIEN Der Lenz ist da und mit ihm die berühmten Frühlingsgefühle. Doch was tun, wenn man niemanden hat, mit dem man sie teilen kann? Die klinische Psychologin Sabine Standenat erklärt, wie Singles aus dem "Ich" bestenfalls wieder ein "Wir" machen können.
Wie merkt man als Single, dass man wieder bereit ist für eine Beziehung?
SABINE STANDENAT: Ausschlaggebend ist natürlich eine gewisse Sehnsucht, sonst würde man es gar nicht in Erwägung ziehen, wieder einen Partner zu wollen. Man soll aber nicht sagen: "ich kann nicht mehr allein sein und ich muss unbedingt eine Beziehung haben". Das Wichtigste ist, dass man das Leben mit jemandem teilen möchte, einfach weil es schöner ist zu zweit, aber man gleichzeitig auch alleine gut zurechtkommt.
Welche Rolle spielt Selbstliebe bei der Partnersuche?
Die allergrößte Rolle! Und zwar deshalb, weil man Partner in sein Leben zieht, die dem Ausmaß der eigenen Selbstliebe entsprechen. Wenn ich eine geringe Selbstliebe habe, werde ich Partner anziehen, die mich schlecht behandeln. Wenn ich eine stabile Selbstliebe habe, dann werden gewisse zerstörerische Menschen gar nicht in mein Leben kommen. Das ist eine geheimnisvolle Ausstrahlung, die eine ganz große Rolle zwischen uns Menschen spielt.
Wie kann man sein Auftreten und die Selbstliebe stärken, bevor man jemanden datet?
Man soll seine Selbstliebe nie für ein bestimmtes Date erhöhen, sondern immer primär für sich selbst. Vor dem ersten Date kann man sich Sachen sagen wie: „Ich bin bereit, das Beste zu geben, und erwarte, dass der andere das auch tut." Damit bleiben einem zumindest die Kopfwehtypen erspart.
Wie geht man am Besten ans erste Date heran?
Die beste innere Einstellung ist: "Super, ich hab die Chance, jemanden kennenzulernen. Schauen wir mal, was passiert." Man sollte keine zu großen Erwartungen oder Druck daran knüpfen und sich nicht zu sehr verstellen, einfach man selbst sein und keine Rolle spielen.
Was sind die größten Fehler, die Singles beim Daten bzw. bei der Partnersuche machen?
Der größte Fehler ist, wenn man zu offensichtlich zeigt, dass man unter Druck steht. Nichts ist so abtörnend, wie wenn das Gegenüber ausstrahlt, dass er/sie unbedingt eine Beziehung haben will oder einen Partner sucht. Das vertreibt garantiert jeden! Und auch zu große Erwartungshaltungen zu Beginn sind problematisch. Das passiert vor allem dann, wenn man jemanden online kennenlernt und bereits vor dem ersten persönlichen Treffen denkt, dass er/sie jetzt garantiert der Richtige ist. Damit setzt man sich und den anderen unter Druck. Ebenfalls ein No-Go ist jemandem nachlaufen. Das gilt vor allem für Frauen!
Sollte man eventuelle „Altlasten“ vergangener Beziehungen gleich zu Beginn erwähnen?
Beim ersten Date haben irgendwelche ausufernde Krankheitsgeschichten, Exgeschichten oder finanzielle Probleme nix verloren. Es geht um eine gewisse Leichtigkeit, die erhalten bleiben soll. Fotos von Kindern herzeigen ist ein No-Go und auch kein Hauptthema des Abends. Dass man Kinder oder Tiere hat, sollte man jedoch online schon im Profil angeben oder beim ersten Date erwähnen, weil sie einfach ein wichtiger Teil von einem sind.
Wie erweckt man das dauerhafte Interesse seines Gegenübers?
Indem man Selbstvertrauen ausstrahlt und ihm/ihr vermittelt: "Ich werde nicht alles tun, damit wir uns wieder treffen." Nachlaufen ist ein No-Go. Vor allem für Frauen! Ein ruhiges Selbstbewusstsein, eine humorvolle Art und eine gewisse Leichtigkeit sind die größten Anziehungspunkte, egal ob Mann oder Frau.
Wie viel Kompromiss ist zu Beginn einer Beziehung gut?
Ein Kompromiss ist dann gut, wenn man sich mit ihm wohlfühlt. Es muss ein Kompromiss der inneren Stärke und nicht der Angst sein, weil man befürchtet, dass sich der andere vielleicht nicht mehr meldet oder verschwindet, weil man nicht so ist, wie er/sie einen haben möchte.
Wie funktioniert es, dass aus "Du" und "Ich" ein "Wir" wird?
Im idealen Fall treffen sich zwei Menschen, gehen miteinander durchs Leben und keiner muss sich groß für den anderen verbiegen. Es ist wichtig, dass jeder seinen eigenen Bereich behält, obwohl es wieder ein "Wir" gibt. Also man sollte das "Ich" nicht aufgeben, aber gleichzeitig dem "Wir" eine Bedeutung geben. So kann es mit der Liebe klappen.
Interview: Conny Sellner


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