Österreich als Land der ,Flaschenkinder'

Eine bierige Erfolgsbilanz präsentierten Sigi Menz und Jutta Kaufmann-Kerschbaum.
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WIEN. "Das österreichische Bier ist krisenfest. Wir haben keine ,Bad-Brauerei', sondern eine Vielzahl gesunder Betriebe", betonte Sigi Menz, Obmann des Verbandes der Brauereien Österreichs in Anspielung auf die Bankenbereich. Die Zahlen, die vergangenen Woche anlässlich der Jahresbilanz-Pressekonferenz präsentiert wurden, geben ihm Recht.
Die österreichische Brauwirtschaft hat zugelegt: Im Jahr 2013 stieg der Gesamtausstoß im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent auf rund 9,23 Millionen Hektoliter. Dafür ausschlaggebend ist vor allem ein starkes Ergebnis im Export: Österreichs Brauer schafften eine Steigerung von 31,2 Prozent auf rund 684.000 Hektoliter.

Ein kleines Bier täglich
Besonders erfreulich und außergewöhnlich angesichts des rückläufigen europäischen Biermarkts: Der Inlandsausstoß blieb mit 8,54 Millionen Hektoliter praktisch unverändert stark (- 0,1 Prozent). Während die Konsumenten im übrigen Europa Jahr für Jahr seltener zu Bier greifen, gelingt es Österreichs Brauereien also, das hohe Niveau zu halten.
In Deutschland beispielsweise sank der Bierkonsum in den letzten Jahren kontinuierlich und hält nun (nach dem jüngsten Minus von 1,7 Prozent) bei nur noch 99,1 Litern jährlich. Auch in den meisten anderen Ländern Westeuropas zeigt sich in den vergangenen Jahren ein Abwärtstrend.

Ein kleines Bier täglich
In Österreich hingegen erweist sich der durchschnittliche Bier-Konsum mit 106,4 Liter (das entspricht einem kleinen Bier täglich) als erfrischend stabil.
Weshalb bleibt der Bierkonsum hierzulande hoch, während praktisch überall anders in Europa immer seltener zu Bier gegriffen wird? Sigi Menz: „Der Erfolg basiert auf drei Säulen: Qualität, Vielfalt und Bierkultur samt dazugehöriger Ausbildung. Tatsächlich belegen wir europaweit bei Bier-Vielfalt und Brauereidichte Spitzenplätze und sind Innovationstreiber bei der Ausbildung.“
"Weiterhin erweist sich die Glasflasche (Einweg und Mehrweg) als beliebteste Gebindeart der Österreicher", berichtete Jutta Kaufmann-Kerschbaum, Geschäftsführerin des Verbandes. Mit rund 52 Prozent ist die Flasche unumstrittener Marktführer. Insgesamt wurden 2013 rund 3,7 Millionen Hektoliter aus der „Null-Fünfer“ getrunken. Weniger abgesetzt wurde Fassbier; 2013 wurden rund zwei Millionen Hektoliter Bier vom Fass gezapft.
Das beliebteste Bier der Österreicher ist wie in den Jahren zuvor das Lager-/Märzenbier – 2013 wurden rund 5,4 Millionen Hektoliter konsumiert. Das entspricht einem leichten Rückgang um 0,4 Prozent gegenüber 2012, der Marktanteil mit 63,2 Prozent bedeutet nach wie vor Platz 1 unter den heimischen Bierstilen. Absatzverluste mussten 2013 alkoholhaltige Radler (-8,1 Prozent) und Weizenbier hinnehmen.
Ein kräftiges Plus konnte 2013 alkoholfreies Bier erzielen: Mit einer Absatzsteigerung um 30,4 Prozent wurden 2013 insgesamt rund 156.000 Hektoliter konsumiert. Vollbiere (+2,1 Prozent) und Schankbiere (+4,0 Prozent) konnten Zuwächse verzeichnen.

Eine bierige Erfolgsbilanz präsentierten Sigi Menz und Jutta Kaufmann-Kerschbaum.
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