Heu wird jetzt zu Pellets verarbeitet
Die Zahl der steirischen Rinderbauern nimmt seit Jahren kontinuierlich ab. Damit wird auch weniger Heu benötigt, was wiederum den Lebensraum Wiese massiv gefährdet. Denn was passiert mit den wertvollen Kulturlandschaften? „Sie werden zu Äckern oder verwalden. Aus Sicht des Naturschutzes und der Artenvielfalt ist das ein großes Problem“, berichtet der Leiter der für den Naturschutz zuständigen Landesfachabteilung 13C, Hannes Zebinger.
Darum hat man in der Steiermark auch das Projekt thermische Verwertung von Naturschutzheu durch Pelletierung gestartet. Ziel ist es, den Bauern eine ökonomische Nutzung der Wiesen abseits von Rinderzucht zu ermöglichen. „Mit Erfolg“, wie Projektleiter Andreas Breuss erklärt. „Wir arbeiten schon drei Jahre an der Entwicklung der Heupellets. Mittlerweile ist es uns gelungen, durch die Beimischung von Maisspindel (entkörnte Maiskolben) einen fast gleich hohen Heizwert wie bei ,normalen‘ Pellets zu erreichen.“
Was jetzt noch fehlt, ist die offizielle Genehmigung, die Heupellets auch in privaten Heizkesseln verbrennen zu dürfen. Die entsprechenden Untersuchungen haben laut Breuss aber bereits stattgefunden. Läuft alles nach Plan, soll im Frühjahr die Markteinführung erfolgen und das Pilotprojekt in die Hände einer Agrargemeinschaft gelegt werden.
Internationale Nachfrage
Interessenten dafür gibt es jedenfalls viele, auch aus dem Ausland. „Wir haben schon Anfragen aus Deutschland, der Slowakei, Polen und Rumänien erhalten“, berichtet Breuss stolz. Denn auch in diesen Staaten ist der Wiesenschwund ein großes Problem. „Wir wollen unser Know-how auf jeden Fall verbreiten“, so Breuss.
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