Norske Skog Bruck an der Mur
Die neue Energieanlage "K9" wurde feierlich eröffnet (mit Video)
Bei Norske Skog in Bruck an der Mur wurde am Donnerstag unter Beisein von Bundesministerin Leonore Gewessler die neue Reststoffverwertungsanlage feierlich eröffnet.
BRUCK AN DER MUR. Per Knopfdruck sollte Bundesministerin Leonore Gewessler am Donnerstag die neue Energieanlage der Papierfabrik Norske Skog in Bruck eigentlich in Gang setzen – doch während man geduldig auf das Start-Signal am Laptop wartete, ging die Anlage im Hintergrund mit einem lautstarken Audiosignal schon in Betrieb. Dennoch war die Freude in Bruck groß, dass nach fünfjähriger Laufzeit dieses Projekt endlich positiv abgeschlossen werden konnte.
Zur Eröffnung war auch viel Prominenz gekommen, darunter wie bereits erwähnt Bundesminsterin Leonore Gewessler, die beiden Botschafterinnen von Norwegen und Finnland in Österreich, die beiden Landesrätinnen Ursula Lackner und Barbara Eibinger-Miedl, Bürgermeister Peter Koch, Vizebürgermeisterin Susanne Kaltenegger sowie zahlreiche hochrangige Norske Skog-Führungskräfte.
Offizieller Festakt am Firmendach
Nach der Begrüßung am Boden ging es für alle hoch hinauf: zuerst zur Besichtigung der neuen Anlage, dann zum offiziellen Festakt am Dach der Papierfabrik – natürlich mit herrlichem Ausblick über die Stadt Bruck, wenn es dabei auch ein wenig windig zuging.
Konzernsprecher Gert Pfleger begrüßte die Gäste und gab einige technische Details der Anlage bekannt. So wird das Kraftwerk mit dem Namen "K 9" bis zu zwei Drittel des Wärmebedarfs des Standorts und einen Teil des Bedarfs an elektrischer Energie sicherstellen. Der Verbrauch von Erdgas soll um 75 Prozent reduziert werden, weil die Anlage regionale Ersatzbrennstoffe und Reststoffe verwertet und in Energie umsetzt. Das wiederum reduziert die Abhängigkeit des Unternehmens von russischem Gas.
Ein Punkt, den auch die Bundesministerin in ihrer kurzen Ansprache hervorhob: "Wir müssen raus aus dieser Abhängigkeit von Russland und rein in erneuerbare Energie, denn nur dann sind wir unabhängig und stark", so Leonore Gewessler. Und: "Das hier und heute ist gelebte Unabhängigkeit von russischem Erdgas und das wird uns in eine gute Zukunft bringen, weil nämlich auch auf Kreislaufwirtschaft gesetzt wird."
Fünf Jahre Laufzeit
Die Anlage wurde zuletzt im Eilzugstempo fertiggestellt, da die Gaspreise durch den Krieg in der Ukraine um das bis zu Zehnfache gestiegen sind und das Werk deshalb sogar vorübergehend stillgelegt wurde (siehe dazu auch Bericht Aufgrund der hohen Gaspreise: Norske Skog stellt ab).
Jetzt kann man mit der neuen Anlage den CO2-Ausstoß um bis zu 150.000 Tonnen pro Jahr verringern. Das Investitionsvolumen: rund 72 Millionen Euro. Konzernsprecher Gert Pfleger dazu: "Mit dieser neuen Energieanlage, in der wir Ersatzbrennstoffe sinnvoll thermisch verwerten, gelingt uns etwas, was in Europa bislang nur ganz wenigen gelingt, nämlich unabhängig von russischem Gas zu sein", so Pfleger noch vor wenigen Wochen vorausschauend.
Und: "Die erfreuliche Nachricht ist, dass wir durch unseren Umbau sogar neue Arbeitsplätze schaffen werden und dafür Mitarbeiter suchen. In den verschiedensten Bereich werden wir schätzungweise 30 neue Mitarbeiter einstellen", so Pfleger.
Über Norske Skog
Seit 1996 gehört Norske Skog Bruck an der Mur zum norwegischen Papierkonzern Norske Skog mit Hauptsitz in Oslo/Norwegen und ist das einzige Werk von Norske Skog in Österreich. Am Standort Bruck sind laut Unternehmensinformation rund 450 Mitarbeiter:innen beschäftigt.
Mit sieben Werken in Europa, Asien und Australien und rund 2.150 Mitarbeiter:innen ist die global tätige Unternehmensgruppe einer der weltgrößten Erzeuger von Publikationspapieren. Norske Skog möchte seinen Wert durch eine marktorientierte Weiterentwicklung sowie Diversifizierung in den Bereichen (Bio-)Energie, neue Faserprodukte und Biochemikalien steigern und von seinen Kunden als ein professionelles, leistungsfähiges Unternehmen angesehen werden, das zur Erreichung deren Ziele beiträgt.
Bereits 1881 wurde am Standort in Bruck an der Mur eine Papierfabrik gegründet. Die Produktionskapazität der beiden Papiermaschinen beträgt jährlich 400.000 Tonnen. In Bruck werden folgende Produkte erzeugt: Zeitungsdruckpapier, Verpackungs- und Spezialpapier, LWC-Papier (Light Weight Coated). Das Werk leistet mit „Green Energy“ einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende. Ein innovatives Energiemanagement ermöglicht durch Netzstabilisierung den Ausbau von Wind und Solarenergie in Österreich und liefert Fernwärme in die Region.
Der Einsatz von Ersatzbrennstoffen und Biogas reduziert durch den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen die Emission von Treibhausgasen. Gleichzeitig werden wertvolle mineralische Baustoffe für den Straßen- und Dammbau erzeugt. Auf Grund der hochtechnologischen Produktionsprozesse wird laufend in die fachliche und persönliche Entwicklung der Mitarbeiter und deren sicheres und gesundes Arbeitsumfeld investiert.
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