Neue Bodenbauer-Pächter
Mit Harmonika-Meister soll die Musik länger spielen
Der Traditionsgasthof Bodenbauer ist wieder geöffnet. Die Heirat mit dem Gastronomen-Ehepaar Tatzl soll nun endlich von längerer Dauer sein, wünscht man sich am Fuße des Hochschwabs in Sankt Ilgen.
SANKT ILGEN. „Wir grüßen euch, ihr lieben Freunde!“ Mit dem „Begrüßungspolka“, aufgeführt vom jungen Trio Dochsgrob‘n Buam, klangen Andreas und Brigitte Tatzl ihre Bodenbauer-Ära an. Die gekommenen Einheimischen samt den Vertretern des Eigentümers Zentralwasserversorgung Hochschwab Süd (ZWHS) begrüßten die neuen Pächter mit Ovationen. Die Erwartungen sind groß. Die Hoffnung auf einen dauerhaften Verbleib ist noch viel größer. Er wird sehnlichst erwartet.
Mit Erfahrung und Ehrgeiz zum Erfolg
Die letzten drei Pächter blieben alle nicht länger als drei Saisonen. Die Neuen schielten trotzdem schon länger auf den traditionellen Gasthof. Das Feuer brennt nun nicht nur in einer aufgestellten Metallschale vor dem Eingang. „Wir freuen uns richtig, dass wir jetzt an so einem tollen Ort unsere Gäste empfangen dürfen“, hält Andreas Tatzl fest. Im Winter wird man das von Mittwoch bis Sonntag tun können. Im Sommer peilen die Neupächter eine Sieben-Tage-Woche an.
Musikalisch weiß Tatzl zu überzeugen, immerhin war er einst Staatsmeister an der Harmonika. Nun gilt aber: Die servierten Speisen sollen eine Komposition sein. Die Vorzeichen dafür standen schon schlechter. Das Ehepaar wartet mit über 20-jähriger Erfahrung in der Branche auf. Seit sechs Jahren betreiben beide auch Ritschi’s Laube in Pernegg.
„Wenn man es mit Leidenschaft und mit Ehrgeiz betreibt, wird es auch funktionieren“, verrät Tatzl sein Geheimrezept. Beim Essen setzt er hingegen auf Altbewährtes. Auf der Speisekarte sind die neun Hauptspeisen auf einer Seite aneinandergereiht. Zwischen Wiener Schnitzel und Wildragout finden sich auch je ein vegetarisches und veganes Angebot. Eingebettet ist alles zwischen Suppen, Salaten, kleinen Stärkungen und Süßspeisen.
Intermezzi sind genug
Ähnlich unaufgeregt wie die Menüauswahl, aber dafür umso beständiger soll die Ära der Familie Tatzl sein, wenn es nach dem ZWHS-Betriebsleiter Markus Petz geht. „In erster Linie bin ich froh, dass sich so schnell jemand gefunden hat, weil die Pächtersuche hat sich in den letzten Jahren nicht sehr einfach gestaltet.“
Nach dem Abschied des vorigen Pächters Labor Alltagskultur um Sabine Sölkner musste man somit nicht um die zukünftige Bewirtschaftung bangen. Bereits einen Monat nach dem Weggang des Wiener Vereins steht der Gasthof nun wieder zur Einkehr nach einer Wanderung im Hochschwabgebirge oder zum gemütlichen Familienessen geöffnet. „Wir sind dahinter, dass das langfristig wird, damit wir uns auf das Wasser konzentrieren können“, sagt Petz.
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