Luftfahrtzweig der HTL Kapfenberg
Fortschritt beim Flugzeugbau

Acht Schüler:innen begleiteten Projektleiter Klaus Santer zum Praxiseinsatz nach Tschechien. | Foto: Dominic Prinz
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  • Acht Schüler:innen begleiteten Projektleiter Klaus Santer zum Praxiseinsatz nach Tschechien.
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Das Projekt der HTL-Kapfenberg, Zweig Luftfahrt, macht Fortschritte: Das eigene Flugzeug nimmt Konturen an. Und es laufen die Vorbereitungen für die Lange Nacht der Forschung.

KAPFENBERG. Im Vorjahr wurde von Schüler:innen und Lehrer:innen des Luftfahrtzweigs an der HTL Kapfenberg mit dem Bau eines zweisitzigen Motorflugzeugs begonnen. Das Projekt wird überwiegend von Schülern der Luftfahrtklassen getragen. Aus organisatorischen und haftungstechnischen Gründen wurde dazu der Verein T-SAP gegründet. Die Schüler selbst sind auch im Vorstand des Vereines vertreten.

Das Flugzeug: Die Bristell Classic: Ein Zweisitzer mit acht Meter Spannweite, Bausatz kommt von der Firma "BRM Aero". | Foto: BRM Aero
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Das Ultraleichtflugzeug "Bristell Classic" mit dreirädrigem festen Fahrwerk ist ein Flugzeug, welches sich ideal für den Einsatz in der Flugschulausbildung, im Segelflugschlepp und in der Freizeitfliederei eignet. Der Bausatz wurde von der tschechischen Firma "BRM Aero" hergestellt. 

Flugzeugbau in der finalen Phase

In den Osterferien war HTL-Lehrer und Projektleiter Klaus Santer mit acht Schülern bei der Firma "BRM Aero" in Tschechien, um am Flugzeug Modifizierungen vorzunehmen. Fünf Schüler:innen haben in der Produktion mitgearbeitet, drei Schüler haben mit Klaus Santer am schuleigenen Flugzeug gearbeitet. "Außen ist das Flugzeug eigentlich fertig, was jetzt noch fehlt, ist die Avionik, beispielsweise das digitale Display oder der Autopilot", erzählt Klaus Santer. Das Instrumentenbrett in Vollcarbonbauweise wird in einem gesonderten Projekt mit der Kindberger Firma Hilitech gebaut.

Die Schüler und Schülerinnen tauchten für fünf Tage ein in die Welt des Flugzeugbaus. | Foto: Dominic Prinz
  • Die Schüler und Schülerinnen tauchten für fünf Tage ein in die Welt des Flugzeugbaus.
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50 Flugstunden als Belastungstest

Bis Ende des Jahres soll das Flugzeug fertig sein. Dann beginnt die Testphase. 50 Stunden Testflüge sind erforderlich, bevor das Flugzeug offiziell in Betrieb genommen werden kann. Die Testflüge werden vom Zentrum für deutsche Luft- und Raumfahrt überwacht. "Beim ersten Testflug werde ich als Flug-Ingenieur dabei sein, dann übernehmen die Schüler diese Aufgabe", so Klaus Sander, der jahrelang Leiter des Eurofighter-Stützpunktes in Zeltweg war.

Die angehenden Flugzeugtechniker:innen durften in der Produktion mitarbeiten. | Foto: Dominic Prinz
  • Die angehenden Flugzeugtechniker:innen durften in der Produktion mitarbeiten.
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Das Flugzeug selbst wurde vom Verein T-SAP angekauft, Kostenpunkt rund 100.000 Euro. Finanziert wird das Projekt durch Unterstützer und Förderer, dazu zählen Pankl-Aerospace, Böhler-Aerospace, Böhler Bleche Mürzzuschlag, Ames Frohnleiten, Axis Simulation, Hilitech, Jonker Sailsplane Südafrika und Spring Solutions. Unterstützung gibt es zusätzlich auch in Form von Praktikumsmöglichkeiten und der Möglichkeit von Diplomarbeit, unter anderem in Amerika (Pankl), Südafrika (Jonker) und Deutschland (Airbus).

Eintauchen in die nächste Dimension

Ist dieses Projekt abgeschlossen, dann gehts an die Umsetzung des nächsten Großprojektes für die angehenden Flugzeugtechniker. Gemeinsam mit der in Kottingbrunn ansäßigen Firma CEA Design GmbH soll ein flugfähiges Flugzeug von Grund auf neu gebaut werden. "Beginnend von der Zeichnung, bis zur Produktion der Einzelteile wie Rumpf und Flügel bis zur Elektronik soll alles von den Schülern gemacht werden. Das ist ein Projekt, das es in dieser Form noch nicht gegeben hat", so Santer.

Jahrelang war er Chef der Eurofighter, jetzt bildet er künftige Luftfahrttechniker aus: Klaus Santer – und die Ideen gehen ihm nicht aus. | Foto: Dominic Prinz
  • Jahrelang war er Chef der Eurofighter, jetzt bildet er künftige Luftfahrttechniker aus: Klaus Santer – und die Ideen gehen ihm nicht aus.
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Eine lange Kapfenberger Forschungsnacht

Mit dem Projekt T-SAP ist die HTL Kapfenberg auch bei der österreichweiten "Langen Nacht der Forschung" am 20. Mai mit dabei. Dabei kann auch das im Bau befindliche Flugzeug besichtigt werden und die Schüler:innen geben Auskunft über den Projektfortschritt. Der Flugzeughangar auf dem Gelände der HTL Kapfenberg ist an diesem Tag von 17 bis 23 Uhr geöffnet. Die Schüler sorgen auch für passende Verpflegung.

Bei der "Langen Nacht der Forschung ebenso mit dabei sind die Fachhochschule Kapfenberg mit allen Instituten, weiters die Firmen Boehlerit, Exel Composits, Pankl Racing und Lactosan. Ab 17 Uhr verkehren zwei Busse der MVG zwischen den einzelnen Standorten in Kapfenberg. Ausgangspunkt ist die Fachhochschule Kapfenberg, die Busse starten im 30 Minuten-Takt.

Eine Woche zuvor, am 13. und 14. Mai, gibt es an der HTL Kapfenberg einen Tag der offenen Tür für interessierte Schüler und Eltern. Aufgrund der Corona-Pandemie hat es jetzt zwei Jahre keinen Tag der offenen Tür gegeben. Dabei werden Informationen für die Entscheidung über den weiteren Bildungsweg aus erster Hand geboten. Freitag ist die HTL von 13 bis 17 Uhr geöffnet, am Samstag von 9 bis 12 Uhr.

Mehr Infos zur "Langen Nacht der Forschung" gibts hier

Mehr Informationen zum HTL-Zweig Luftfahrt-Aviation gibt es hier

Das war der Projektstart:

"Wir bauen uns unser eigenes Flugzeug"
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