Sperre der L123 über den Pogusch
Am Palmsonntag gibt's wieder freie Fahrt
Seit dem Abgang einer gewaltigen Schlammlawine am 25. Dezember ist die L 123 über den Pogusch gesperrt. An der Aufarbeitung wird bereits gearbeitet, ab dem Palmsonntag soll zumindest einspurig wieder eine Durchfahrt möglich sein.
ST. LORENZEN IM MÜRZTAL/TURNAU. Es ist mühsam für alle Beteiligten. Seit dem 25. Dezember, als eine gewaltige Schlammlawine einen Teil der L 123 über den Pogusch verschüttet hat, gibt es zwischen St. Lorenzen und Turnau kein Durchkommen mehr. Das belastet Pendler genauso wie verschiedenste Betriebe, die durch die gesperrte Straße und die damit ausbleibenden Gäste kaum oder viel weniger Umsatz machen.
Aber jetzt ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen: Bei einer Informationsveranstaltung am vergangenen Freitag im Mehrzwecksaal Turnau gaben die Verantwortlichen bekannt, dass – wenn alles gut läuft und das Wetter mitspielt – ab dem Palmsonntag die Straße halbseitig wieder befahren werden kann, zumindest für PKW. "Läuft alles nach Plan, können wir Mitte nächster Woche mit den Sicherungsmaßnahmen beginnen. Diese werden in etwa fünf Wochen dauern. Unser Ziel bzw. unser Plan ist es, das wir am Palmsonntag-Wochenende die Straße für PKW zumindest halbseitig wieder öffnen", erklärte Geologe Michael Brandmayr am Freitag.
Zu viel Wasser
Ursache für die gewaltige Schammlawine waren die großen Regenmengen rund um Weihnachten. "Es gab zu diesem Zeitpunkt eine Schneedecke von wenigen Zentimetern. Das Tauwetter rund um Weihnachten brachte jedoch große Regenmengen, die einerseits die Schneedecke schmelzen ließ als auch den ohnehin schon durchnässten Boden noch zusätzlich tränkten. Das hat dazu geführt, dass sich am 25. Dezember sehr wassergesättigtes Material vom Berg löste und rund 70 Meter weiter unten auf die Straße donnerte", so Andreas Kammersberger, Bereichsleiter Brückenbau im Amt der steiermärkischen Landesregierung.
Die "Schneise", die auf diese Weise ins Gelände gerissen wurde, war in etwa 30 Meter breit und von so gewaltiger Kraft, dass etwa die Leitschiene der Straße über das Bachbett in den Gegenhang gedrückt wurde.
Weil aber der Berg wochenlang nicht richtig zur Ruhe kam und weitere Muren nicht ausgeschlossen werden konnten, war ein Betreten wochenlang unmöglich. Dazu kommt, dass es sich hier um sehr steiles Gelände handelt; die Neigung beträgt dort etwa 40 Prozent. -Vor kurzem konnte eine erste Begehung – mit Steigeisen wohlgemerkt – stattfinden, seit 5. Februar ist nun ein zwölf Tonnen schwerer Schreitbagger im Einsatz, der das lose Material vom Berg holt. Mit den Sicherungsmaßnahmen soll, wie bereits erwähnt, Mitte dieser Woche begonnen werden können.
Sicherungsmaßnahmen
Konkret werden zu Beginn Bohrungen für rund 150 vier Meter lange Nägel durchgeführt, die dann in diese Bohrlöcher eingebracht und mit Beton befestigt werden. Danach wird an diesen Nägel ein Netzauflage in der Größe von rund 2.000 m2 angebracht, das künftig Steinschlag verhindern soll. Diese Arbeiten werden in etwa vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen – vorausgesetzt, das Wetter macht den Arbeiten keinen Strich durch die Rechnung.
Sind die Sicherungsmaßnahmen abgeschlossen, kann die Straße halbseitig für den PKW-Verkehr wieder geöffnet werden, denn dann geht's um die Reparaturarbeiten an der Straße. "Ob und in welchem Ausmaß auch die Straße selbst beschäftig wurde, können wir jetzt noch nicht sagen", erklärt Dominic Konrad von der Bauaufsicht. "Sicher ist, dass die Leitschiene erneuert werden muss und auch die Mauer, die als Begrenzung zum Bach hin dient. Aber wenn wir dort arbeiten, ist ein halbseitiges Befahren der Straße an uns für sich kein Problem mehr."
Diskussionen
Heftig diskutiert wurde dann im Anschluss noch um diverse Tafeln, die Hinweise auf die Straßensperren liefern bzw über mögliche Umleitungsstrecken informieren. Den einen sind sie zu wenig aufschlussreich, den anderen fehlt die Mehrsprachigkeit, damit auch internationale LKW-Fahrer verstehen, worum's hier geht. Damit alle ihre Wünsche deponieren können hat Bürgermeister Stefan Hofer angeboten, dass diesbezügliche Wünsche und Anliegen beim Marktgemeindeamt Turnau bekanntgegeben werden können; diese werden dann gesammelt an die zuständigen Stellen weitergegeben.
Die Kosten für die Beseitigung der Schäden bzw. Wiederherstellung lassen sich derzeit noch nicht abschätzen.
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