Pfarre St. Lorenzen im Mürztal
1.100 Jahre Bestehen werden groß gefeiert
Die Pfarre St. Lorenzen im Mürztal feiert in diesem Jahr seinen 1.100. Geburtstag. Im Mai soll es deshalb ein großes, dreitägiges Fest geben. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits.
ST. LORENZEN IM MÜRZTAL. Es war der 27. Mai 925, als die Pfarrkirche St. Lorenzen im Mürztal zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde; sie zählt damit zu den ältesten Kirchen der ganzen Steiermark. Seit dieser ersten Erwähnung sind nun heuer genau 1.100 Jahre vergangen, Grund genug zu feiern also. Und das wird auch gemacht, und zwar an drei Tagen im Mai. "Von 23. bis 25. Mai feiern wir diesen besonderen Geburtstag unserer Pfarre", erklärt Pfarrer Herbert Kernstock voll Stolz.
Drei-Tages-Fest
Beginnen wird das Drei-Tages-Fest mit etwas ganz Besonderem: Die Kinder der Volksschule werden das Singspiel "Laurentius – der wahre Schatz" am Freitag um 18 Uhr in der Pfarrkirche zur Aufführung bringen. Geschrieben wurde dieses Stück extra für diesen Anlass von der bekannten Musicalkomponistin Birgit Minichmayr von den Kisi Kids. "Ich bin der Volksschule sehr dankbar, dass sie meine Idee aufgegriffen hat und daraus ein großes Schulprojekt macht", freut sich Kernstock.
Weiter geht's am Samstag mit einem Festvortrag von Otto Fraydenegg-Monzello mit Beginn um 19.30 Uhr im Pfarrhof. Der große Höhepunkt der Feierlichkeiten folgt dann am Sonntag: "Wir begehen einen Festgottesdienst mit Beginn um 10.15 Uhr. Vorstehen wird dieser Feier Erzabt Korbinian Birnbacher von der Abtei St. Peter/Salzburg. Musikalisch mitgestalten wird diese Feier unser Kirchenchor", erklärt der Pfarrer. Warum aber wird ausgerechnet mit Birnbacher gefeiert? "Unsere Pfarre ist damals von Salzburg aus gegründet worden, hat also damals zu Salzburg gehört. Deshalb haben wir Korbinian Birnbacher dazu eingeladen", so Kernstock.
Nach der Messe wird zu einer erweiterten Agape geladen; für die kleinen Besucher wird im Rahmen einer Kirchen-Rallye für Unterhaltung gesorgt sein.
Dringende Renovierungsarbeiten
Bevor aber groß gefeiert werden kann, gilt's noch einiges zu erledigen. Besonders große Sorgenfalten bereitet Kernstock der Zustand des Kirchturmes: "Er ist mittlerweile schon sehr in Mitleidenschaft gezogen und braucht dringend einen neuen Anstrich. Auch das Ziffernblatt der Kirchturmuhr gehört neu gestaltet."
Ein Anbot für die Maler- bzw. Renovierungsarbeiten wurde bereits eingeholt: rund 50.000 Euro werden dafür benötigt. "Wir hoffen hier natürlich auf Unterstützung vonseiten der Gemeinde St. Lorenzen. Und wenn uns jemand bei den Kosten unterstützen möchte, sind wir sehr froh und dankbar darüber", ruft Kernstock zum Spenden auf. Beiträge können jederzeit auf das Spendenkonto "Pfarre St. Lorenzen-Kirchenrenovierung" AT56 3834 7000 0001 7004 eingezahlt werden.
Zur Geschichte der Pfarre
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Pfarre St. Lorenzen im Jahr 925: "Am 27. Mai tauscht der Vollfreie Reginhart mit dem Erzbischof Adalbert I. von Salzburg auf seine und seiner Söhne Lebenszeiten Güter gegen die mit Zehenten und anderen Rechten ausgestattete 'ecclesia ad Muorizam'. Diese erstmalige Erwähnung eines Kirchenbaus wird durch die archäologischen Funde während der jüngsten Restaurierung (1990/91) bestätigt", steht dazu im Kirchenführer geschrieben.
St. Lorenzen bildete damals den kirchlichen Mittelpunkt des Mürztales; der Sprengel wurde aber durch diverse Schenkungen mit den Jahren immer wieder verkleinert. Der Bau der großen Pfeilerbasilika um 1270/80 hob jedoch die Bedeutung der Mürztaler Urpfarre St. Lorenzen hervor. Am Florianitag 1787 ging als Folge einer Mordtat der ganze Ort St. Lorenzen einschließlich Kirche und Pfarrhof in Flammen auf. Beim Wiederaufbau erhielt der Kirchturm den mächtigen Zwiebelaufsatz. 1806 zerstörte ein Blitzschlag neuerlich Turm und Kirchdach, die Wiederherstellung konnte erst 1834 abgeschlossen werden. 1907 wurde durch eine Unachtsamkeit des Mesners der Kirchturm und das Dach des Langhauses neuerlich ein Raub der Flammen.
Die Kirche ist dem Patrozinium des Hl. Laurentius geweiht (10. August) und gehört zum Seelsorgeraum Hochschwab-Süd; neben den Pfarren St. Marein und St. Lorenzen gehören dazu auch die Kapfenberger Pfarren St. Oswald, Hl. Familie und Schirmitzbühel, die Pfarren Aflenz, Thörl, Turnau und Frauenberg/Maria Rehkogel mit insgesamt ca. 34.000 Einwohnern. Pfarrer Herbert Kernstock ist Seelsorgeraumleiter.
Mesner gesucht
Ein Anliegen hat Pfarrer Herbert Kernstock noch: "In der Pfarre St. Marein sind wir dringend auf der Suche nach einem neuen Mesner auf Basis einer geringfügigen Beschäftigung. Wer Interesse hat, kann sich jederzeit im Pfarrbüro St. Marein unter der Telefonnummer 03864/2259 melden."
Das könnte dich ebenfalls interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.