Schrotthändler Martin Pippa
"Es klingelt 10.000 mal im Monat"

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Alte Kisten, die kein Pickerl mehr bekommen und Unfallfahrzeuge landen auf dem Schrottplatz von Martin Pippa. Dann gehts ans Ausschlachten, rausholen, was verwertbar ist und verschrotten.

RANSHOFEN. Pippa ist Autoverwerter. Sein Schrottplatz in Kühberg bei Ranshofen ist eine beliebte Anlaufstelle für Autoschrauber und Werkstätten. 10.0000 mal im Monat scheppert sein Handy. Die Anfragen zu Ersatzteilen kommen aus ganz Oberösterreich und Salzburg. Schrotthändler sind rar geworden und die Leute schätzen Pippas Art. "Die Umwelt- und Sicherheitsauflagen werden immer umfangreicher. Deshalb nimmt auch die Zahl der Autoverwerter ab", weiß Pippa. 

Seit 40 Jahren schlachtet der heute 58-jährige Kfz-Mechaniker Autowracks aus und verdient seinen Lebensunterhalt mit Ersatzteilen und dem, was der übrige Schrott gerade so wert ist: "Die Preise für Autoschrott schwanken extrem und liegen zwischen 20 und 100 Euro je Tonne", erklärt Pippa. Bis ein Unfallauto allerdings in den Schredder kann, hat Pippa damit ordentlich viel Arbeit. Denn: In Österreich muss ein Auto zu 85 Prozent recycelt werden. 

Schlagring trifft Benzinpumpe

"Zuerst muss ich die Autos trockenlegen – also alle Flüssigkeiten entfernen und entsorgen. Das dauert an die zwei Stunden. Danach beginne ich Teile aus dem Auto zu holen, die noch gut sind: Das können Batterien, Reifen oder das Navi sein. Dann wird das Auto zerlegt und die Ersatzteile auf ihre Funktion geprüft."

Am größten ist die Nachfrage bei Motoren, Lichtmaschinen, Lenkrädern und Benzinpumpen. Auch Stoßstangen werden viel gekauft. Nebenbei macht der Schrotthändler den Papierkram: Verschrottungsbestätigung, Typenschein entwerten, Eintragung in die Altautodatenbank, Dokumentation. Und nebenbei klingelt ständig das Telefon oder stehen Interessenten an seinem Gatter. 

Beim Ausschlachten sind schon kuriose Dinge zum Vorschein gekommen: "Ich finde immer wieder Messer unter den Sitzen – und auch der eine oder andere Schlagring war schon dabei. Oft liegt aber einfach nur haufenweise Müll in den Autos." 

"Das will sich keiner mehr antun"

Pippa ist Einzelkämpfer auf seinem Schrottplatz. In ein paar Jahren will er in Pension gehen. Einen Nachfolger hat er keinen: "Ich glaube auch nicht, dass sich das jemand noch antun will. Die Auflagen und der bürokratische Aufwand sind einfach zu hoch." 

In einer seiner Werkstattgaragen steht ein uralter verstaubter VW-Käfer. Originalzustand. Pippas Pensionsprojekt, das er seit vielen Jahren hier aufbewahrt. Ein paar Jahre noch, dann knattert der Braunauer damit in den Ruhestand.


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Foto: IV
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