Räuchern: Brauch in den Rauhnächten

- Räuchern ist ein uralter Brauch, der auf der ganzen Welt praktiziert wird.
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"Kräuterfee" Elisabeth Mayer: "Brauch ist in allen Kulturen zu finden"
LOCHEN AM SEE (höll). In allen Zeiten der Geschichte und in allen Kulturen ist die Tradition des Räucherns zu finden. Weil das Räuchern im Innviertel vor allem rund um die Weihnachtszeit Brauch ist, denken viele Menschen es sei ein christlicher Brauch: "Das ist es aber auf keinen Fall. Das Räuchern wird auf der ganzen Welt in unterschiedlichen Formen praktiziert", weiß Elisabeth Mayer. Sie ist "Kräuterfee" und räuchert selbst fast täglich. "Schon zum Tagesstart streue ich oft duftende Kräuter auf die heiße Ofenplatte", erklärt die Lochnerin. Geräuchert wird das ganze Jahr über. Räuchern soll von negativen Energien befreien, entspannen, beleben oder einfach eine angenehmen Atmosphäre schaffen. Zur Weihnachtszeit und in den Rauhnächten kommt dem Brauch eine tiefere Bedeutung zu: "Es ist die Zeit der Ruhe und der energetischen Tiefe. Jetzt nehmen sich die Menschen die Zeit für viele Bräuche, wie den Christbaum, brennende Kerzen und Gesang. Da passt das Räuchern gut dazu."
Zum Räuchern braucht man Glut aus dem Ofen oder glühende Kohletabletten, auf die dann das Räuchergut aufgebracht wird: "Typisch für den Alpenraum ist das Räuchern mit Pflanzenteilen, Harzen und Rinden. Zur Reinigung und Schutz wird traditionell Beifuß und Rainfarn verwendet, für Lebensfreude Lavendel oder Haselnuss", weiß die Kräuterfee. Gelegentlich werden auch Teile vom Palmbusch oder dem Sonnwendkranz zum Räuchern verwendet.
Wer sich detaillierter mit dem Brauch beschäftigen will, kann alle Infos im neuen Buch der "Kräuterfee" nachlesen. "Erdenfrau - Heilpflanzen, Rituale und Rezepte im Wandel der Jahreszeiten" erscheint Ende des Jahres im Leopold-Stocker-Verlag.


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