Mein Schweinderl: Gutes Fleisch von glücklichen Tieren
Wissen, woher das Fleisch kommt: Neukirchner Landwirt bietet auf meinschweinderl.at artgerechtes "Tierleasing".
NEUKIRCHEN AN DER ENKNACH. Nominiert für den diesjährigen Regionalitätspreis in der Kategorie "Land- und Forstwirtschaft" ist Clemens Bernard aus Neukirchen an der Enknach. Mit meinschweinderl.at geht der Landwirt und Reitstallbesitzer einen neuen Weg in Sachen Fleischvermarktung. Konsumenten können sich ein Ferkel kaufen, dieses wird am Hof in Neukirchen tiergerecht gehalten und nach sechs Monaten beim Metzger im Ort geschlachtet. "Das Fleisch wird dann küchenfertig in die gewünschten Portionsgrößen zerlegt und vakuumverpackt. Auch Würstel und Geselchtes gibt es dazu", erklärt Bernard.
"Was G'scheites draus machen"
Auf die Idee gekommen ist der Landwirt durch Internetrecherche. "Wir haben für den Eigenbedarf schon seit Jahren Schweine am Hof. Die Nachfrage von Bekannten nach regionalem Fleisch stieg und irgendwann hatten wir nicht mehr genug. Da war die Idee geboren, was G'scheites draus zu machen. Im Internet bin ich dann auf das Projekt von Christian Winter aus Nussbach gestoßen." Das Konzept von meinschweinderl.at gefiel dem Neukirchner so gut, dass er Kontakt aufnahm – und Partnerbetrieb wurde. Seit letzten Sommer werden auf Nachfrage die Schweinderl in Neukirchen eingestellt. Platz ist für maximal 30 Tiere, mehrere 100 Quadratmeter inklusive Auslauf stehen zur Verfügung. "Wobei in einer konventionellen Haltung wahrscheinlich hundert Schweine untergebracht werden würden – aber das ist nicht unser Ansatz. Auch uns selbst ist wichtig, wo unser Essen herkommt. Wir wollen keine Massentierhaltung, den Tieren soll es gut gehen", betont Bernard.
Da weiß man, was auf den Tisch kommt
Gut die Hälfte der Stellplätze ist derzeit belegt. Die Ferkel bezieht Bernard von einem Bio-Züchter aus Burgkirchen. Bestellt werden können viertel, halbe oder ganze Schweinderl. Der Kilopreis liegt bei rund sieben Euro. "Etwas mehr also als bei Schweinefleisch aus dem Supermarkt. Dafür weiß man, was auf dem Tisch landet und bekommt hochwertige Qualität." Bio-zertifiziert ist sein Fleisch nicht, aus gutem Grund wie Bernard erklärt: "Mir war wichtig, auch beim Futter auf lange Transportwege zu verzichten, wir beziehen es von unserem Nachbarn. Dafür ist die Haltungsform mehr als bio."
Besuch bei den Schweinderln
Davon überzeugen können sich Interessierte direkt am Hof, Besucher sind willkommen und dürfen ihre Schweinderl jederzeit besuchen. Sein meinschweinderl-Kollege Winter geht sogar einen Schritt weiter, er bietet seinen Kunden mit einer Live-Cam im Stall die Möglichkeit, sich Tag und Nacht von der Zufriedenheit "ihrer Schweinderl" zu überzeugen. Bei entsprechender Nachfrage könnte sich auch Bernard diesen Service vorstellen. Vorerst möchte er jedoch sein Projekt weiter wachsen lassen. "Mein Traum wäre es, irgendwann die Ferkel auch selbst zu züchten. Dafür brauche ich aber noch mehr fixe Kunden. Denn an konventionelle Betriebe möchte ich meine Ferkel nicht abgeben müssen."
Mehr Infos zum Projekt finden Sie auf www.meinschweinderl.at sowie direkt bei Clemens Bernard unter 0660/7011295.
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