Ackern, pflanzen, Kontakte pflegen
Viele Projekte im Bezirk widmen sich der Landschaftspflege. Das Miteinander kommt dabei nicht zu kurz.
BEZIRK (ebba). Der Bezirk Braunau beheimatet jede Menge begeisterte Hobbygartler, Landschaftsgestalter und Experten, die ein gutes Verständnis für die Natur haben.
Wir stellen hier einige Projekte vor. Das Besondere: Jedes davon leistet nicht nur einen wertvollen Beitrag für die Umwelt, sondern hat obendrein auch sozialen Charakter.
So zum Beispiel in Burgkirchen: Im Rahmen der Aktion "dahoam aufblian im Mattigtal" hat sich der Burgkirchner Helge Stangl vorgenommen, eine Blühwiese zu schaffen. Blühwiesen sind Randflächen, die nur genutzt werden, damit Bienen und Insekten den ganzen Sommer über Futter vorfinden. Insekten sind wichtig für die Bestäubung, ohne sie gibt es keine Äpfel, Birnen, Beeren und andere Früchte. Im Mai wurden auf dem Feld etwa 500 Kürbisse angepflanzt. Nun ist Erntezeit und diese Ernte wird gegen eine Spende abgegeben. Mit dem Beitrag wird ein Waisenhaus in Tansania unterstützt. Im Frühjahr 2018 soll dann aus dem Kürbisfeld eine Blumenwiese werden. Sie befindet sich direkt am Familien-Erlebnis-Wanderweg in Burgkirchen.
Garteln verbindet
Eine Erfolgsstory ist auch der "Gemeinschaftsgarten" der Volkshilfe Braunau auf dem Gelände des ehemaligen Campingplatzes. "Der Garten soll Menschen aus aller Welt einen Begegnungsraum bieten", erklärt Susanne Lew. Sie leitet das Multikulti-Projekt. Beim Garteln treffen sich hier Afghanen, Türken, Serben, Deutsche und Österreicher. Bei all den kulturellen Unterschieden verbindet sie doch alle eines: Die Liebe zur Natur. Wer Interesse an einem Beet im Gemeinschaftsgarten hat, kann sich per E-Mail an susanne.lew@volkshilfe-ooe.at melden.
Ein Ort zum Besinnen
Längst kein Geheimtipp mehr ist das "Heckenlabyrinth der Menschenrechte" in Uttendorf. Auch hier geht es um die Begegnung von Mensch und Natur. Das größte Heckenlabyrinth Österreichs liegt zirka 200 Meter westlich der Ortschaft Reichsdorf und vom Mattigtalradweg/Triftweg entfernt. Auf einer Fläche von rund 3.000 Quadratmetern erstreckt sich das achteckige Hainbuchenlabyrinth mit 64 Metern Durchmesser. Es hat in der Mitte einen größeren Platz und wird auch als Freiraum für Veranstaltungen oder Schulausflüge zur Verfügung gestellt. Das Heckenlabyrinth ist frei zugänglich. Größere Gruppen werden jedoch gebeten, sich im Vorhinein bei Initiator Norbert Knoll unter 0664/2048825 anzumelden.
Regional, solidarisch, nachhaltig
Auf dem Hof von "Solawi Tannberg" (Solawi = Solidarische Landwirtschaft) in Lochen wird allerhand Gemüse produziert. Die Ernteanteilsbezieher werden mit frischem Obst und Gemüse vom Hof versorgt und haben die Möglichkeit, dieses zu verarbeiten oder einzulagern. Die gemeinschaftliche Organisation garantiert eine Versorgung mit regionalen, nachhaltig produzierten und biologisch angebauten Lebensmitteln – das ganze Jahr über. Auch besteht die Möglichkeit am Hof mitzuarbeiten – zur Wissensvermittlung und um die natürlichen Prozesse, von der Saat bis zur Ernte, mitzuverfolgen. Vom künstlichen Eingreifen in die Natur hält man hier nichts. Vielmehr geht es darum, alte Obstsorten zu schützen und zu pflegen. Initiator Hans Klinger: "Vor allem der soziale Aspekt ist mir wichtig. Gemeinsames arbeiten – von der Saat bis zur Ernte – und geselliges Beisammensitzen sind wichtige Bestandteile der Solawi. Einfach mit viel Spaß Gemüse und Obst anbauen, pflegen und ernten." Bei Interesse: info@solawi-tannberg.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.