"Viele Leute glauben Bio ist ein Schmäh"

Business Brunch: Redakteur Thomas Leitsberger im Gespräch mit Karin Pretsch. | Foto: privat
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BEZIRKSBLÄTTER: Über netzwerk.at/rundumgesund kann man bei Ihnen regionale und Bioprodukte aus der Region im Internet bestellen und abholen. Wie kam es zu dieser Idee?
KARIN PRETSCH: "Meine Kollegin Claudia Wagner und ich haben Anfang 2012 den Verein Rundum Gesund gegründet. Wir haben Veranstaltungen, Kurse und Workshops organisiert. Es ist gut gelaufen und wir wollten irgendwann mehr machen, so kam die Idee zum Onlineshop. Irgendwann haben wir dann das Netzwerk in Steyr entdeckt. Wir haben einen Termin ausgemacht und haben gleich gewusst, das ist das Richtige für uns."
Warum war das so?
"Uns hat das Konzept gefallen. Alle Waren werden über das Internet vorbestellt und wir müssen nichts wegwerfen. Und natürlich ist alles Bio, von Klein- und Kleinstbauern.
Was genau ist das Netzwerk?
"Es gibt eine Zentrale und 18 Netzwerkstellen und Partner. Es ist ähnlich einem Franchise-System. Super dabei ist, dass wir immer unterstützt werden."
Wo genau kommen Ihre Waren her?
"Das Gemüse kommt etwa aus Steyr, die von Eferdinger Bauern beliefert wird. Aber wir wollen beispielsweise beim Gemüse noch regionaler werden. Es ist aber oft schwierig, weil es Bio sein soll und die Qualität passen soll. Claudia und ich suchen schon Alternativen, was das betrifft."
Gab es bei den Landwirten in der Region ein Umdenken?
"Viele Bauern steigen um, weil sie vieles, wie zum Beispiel das Spritzen, vor dem Kunden nicht mehr rechtfertigen können. Weil viele Kunden das nicht mehr wollen."
Was macht den Unterschied aus?
"Es ist eine andere Lebensweise. Damit ist aber auch ein anderer Ertrag verbunden. Natürlich ist jede Karotte nicht gleich lang, aber das hat man im Garten auch nicht. Bio sollte Standard sein, früher war das normal."
Was macht für Sie, auch im Bezug auf das Geschäft, den Unterschied aus?
"Ich muss nicht reich werden. Wichtig ist, dass ich mich wohl fühle."
Merken die Menschen den Unterschied auch?
"Viele Leute glauben Bio ist ein Schmäh. Sicher gibt es auch Schwarze Schafe unter den Anbietern. Hier muss man noch Aufklärungsarbeit leisten. Wichtig ist, dass es die Leute probieren, dann merken sie den Unterschied."
Was ist der Unterschied?
"Es schmeckt echt natürlich. Viele kennen nur noch Lebensmittel mit Zusatzstoffen und Geschmacksverstärker."
Sie haben derzeit noch ein Jus-Studium laufen, haben eine Familie und ihre Firma. Wie bringen Sie alles unter einen Hut?
"Das Frage ich mich auch oft. (lacht) Meine Eltern unterstützen mich und ich kann mir vieles selber einteilen."

Wordrap mit Karin Pretsch

Familie ist für mich ... "eindeutig das Wichtigste, was es gibt."
Mein Lieblingsessen ist ... "alles mit Gemüse."
Was ich auf keinen Fall essen würde... "sind Fertigprodukte."
In meiner Freizeit unternehme ich ... "Ausflüge im Mostviertel."
Mein letzter Urlaub war ... "im Weinviertel. Wir fahren schon seit Jahren meistens ins Weinviertel oder Waldviertel."
Zum Entspannen ... "lese ich gerne ein Buch."
Ich lese im Moment ... "Ich habe fünf Bücher angefangen, das ist jetzt schwer zu sagen."
Musik höre ich ... "quer durch die Bank."
Meine Haustiere sind ... "Katzen. Wenn wir aber ins neue Haus eingezogen sind, werden noch Hühner dazukommen."

Frühstücken und gemütlich Plaudern

Zum Essen gab es ein schnelles Frühstück und ein schnelles Frühstück Spezial, jeweils mit Butter, Marmelade und Kaffee sowie Semmeln oder einen Kornspitz.
Obwohl die Wahl auf ein "schnelles Frühstück" fiel, lädt das Café auf jeden Fall zum längeren Sitzenbleiben und zum ausgiebigen Plaudern ein.

Das Café Gschöpf
Das Café am Marktplatz 3 in Euratsfeld ist Montag bis Mittwoch von 6 bis 13 Uhr und von 15 bis 24 Uhr, Donnerstag von 6 bis 13 Uhr, Freitag und Samstag von 6 bis 2 Uhr und Sonntag von 7 bis 20 Uhr geöffnet und unter 07474/241 oder auf www.facebook.com/cafegschoepf erreichbar.

Business Brunch: Redakteur Thomas Leitsberger im Gespräch mit Karin Pretsch. | Foto: privat
7,10 Euro plus Trinkgeld machte die Rechnung im Café schlussendlich aus.

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