Neustadtler Traditionsbetrieb: Ohne Kaufhaus "würde etwas im Ort fehlen!"

- <f>Der 38-jährige</f> Lukas Zeilinger an der Kassa.
- hochgeladen von Thomas Leitsberger
ADEG-Kaufmann Lukas Zeilinger erzählt von der Bedeutung eines Nahversorgers in der Gemeinde.
NEUSTADTL. "Fehlt der Nahversorger, fehlt ein wesentlicher Teil in der Kommunikation in einer Ortschaft", sagt Lukas Zeilinger. Hier trifft der Lehrling den Lehrer, der Arbeiter den Doktor, hier wird auf gleicher Ebene geplaudert, erzählt der Neustadtler ADEG-Kaufmann von zufälligen Begegnungen, die sonst nicht stattfinden würden. Das Kaufhaus versorgt die Neustadtler auf 300 m² nicht nur mit Lebensmitteln, sondern ist auch ein wichtiger sozialer Treffpunkt in der Gemeinde.
Ein echter Familienbetrieb
2011 hat Lukas Zeilinger den Betrieb von seinen Eltern übernommen, in dem unter anderem auch seine Schwester und seine Tante arbeiten. "Es ist wirklich ein Familienbetrieb", meint der 38-Jährige.
Der vorgegebene Weg
Der Weg wäre demnach doch vorgegeben gewesen – mit ein paar Abstechern, bei denen es "anders ausgeschaut hat", schildert er. So ging es etwa zur ABC-Abwehr des Bundesheers. 2005 wurde er mit seinen Kameraden zum Katastropheneinsatz nach Asien geschickt, wo er für sauberes Trinkwasser sorgte.
Verbindung zur Gemeinde
Von der Ausbildung und den Erfahrungen könne er heute noch profitieren, erklärt der Neustadtler Feuerwehrmann. Doch nicht nur bei der Feuerwehr ist Lukas Zeilinger aktiv. Inzwischen ist er auch geschäftsführender Gemeinderat. Die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt seien wesentliche Punkte in der Gemeinde, ist er überzeugt.
So hilft der Kaufmann auch aus, wenn bei Festen der Vorrat zu später Stunde zur Neige geht, oder beliefert Personen, die es aufgrund von Alter oder Krankheit nicht in den Markt schaffen.
Sein Verhältnis zur Gemeinde und zu den Neustadtlern selbst kommt nicht von ungefähr und wurde bereits in seiner Kindheit geprägt.
Lange Kaufmannstradition
"Ich war immer mit dem Markt verbunden", meint Zeilinger, schließlich wären Geschäft und Wohnräume auch im selben Haus vereint. Der Standort selbst hat eine lange Tradition, wie etwa ein Gewerbeschein für einen Gemischtwarenhandel aus 1909 belegt. Doch die Geschichte reicht viel weiter zurück. Ab 1746 ist ein Krämer belegt, ab 1722 das Haus. Es sei etwas Besonderes, die Geschichte weiterzuerzählen.
Wenn der Laden schließen würde, ist Zeilinger überzeugt: "Es würde etwas im Ort fehlen!"




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