Hunger auf das Shopping
So erleben zwei Amstettner Unternehmerinnen die Corona-Zeit
Zwei Amstettner Unternehmerinnen erzählen, wie sie in der Rathausstraße die letzten Monate erlebt haben.
STADT AMSTETTEN. Am Montag war es so weit: Endlich durfte auch der Handel in Amstetten wieder seine Pforten öffnen. Der Andrang nach Monaten "shoppinglosem Dasein" war groß.
"Die Kunden haben durchaus einen gewissen Hunger auf Shopping. Die Öffnungsregeln setzen dem allerdings natürliche Grenzen", so Daniela Wagner von der Sunshine Gallery in Amstetten.
Für viele Unternehmer war und ist es hart, vor allem während des Lockdowns, wie Daniela Wagner erzählt: "Insgesamt, denke ich, ist es mir so ergangen, wie vielen anderen. Den Bogen zwischen Familie, Kindern mit Fernunterricht und dem Unternehmen zu schlagen, war äußerst schwierig."
Besonders belastend war die Unsicherheit durch die Unplanbarkeit. "Ursprünglich war eine Wiedereröffnung nach den Weihnachtsferien geplant und als Unternehmer hatte ich damit geplant. Leider wurde dann der Zeitpunkt immer weiter Richtung Februar verschoben", so die Inhaberin der Sunshine Gallery.
Unterstützung durch Familie
Unterstützung von staatlicher Seite hat es zwar gegeben, davon konnten aber nur einige Rechnungen bezahlt werden. "Als Unternehmer kann man für seine Familie und sich nur dann sorgen, wenn man auch arbeiten darf. Wird einem das genommen, bleibt leider keine Möglichkeit, sein Einkommen zu bestreiten. Ohne Rückgriff auf Erspartes oder die Unterstützung der Familie wäre ein Überleben nicht möglich gewesen."
Aber dunkel wird es in der Sunshine Gallery keineswegs: "Jammern ist nicht unsere Art, wir freuen uns, dass seit Montag die Sonne in der Rathausstraße wieder scheinen darf." Passend dazu gibt es in der Sunshine Gallery FFP2-Masken in den verschiedensten Farben mit handgemachten Ketten als modisches Accessoire.
Abwarten und Tee trinken
Tee Schnabel in der Amstettner Rathausstraße hatte zwar während des Lockdowns offen, darf sich aber auch wieder auf mehr Kundschaft einstellen, wie Manuela Neudorfer erklärt: "Wir gehören zur Lebensmittelbranche und hatten somit auch im Lockdown geöffnet. Natürlich war der Umsatz weit weniger als in normalen Jahren, da viel weniger Leute durch die Stadt bummeln. Der Onlineshop, mit dem wir schon seit Jahren Erfolge verzeichnen, wurde sehr gut genutzt. Hier gab es eine kleine Steigerung im Vergleich zu den letzten Jahren."
Mit Polster ins neue Jahr
Das Teegeschäft hatte während aller drei Ausgangs- und Einkaufsbeschränkungen geöffnet. "Der erste Lockdown im Frühjahr war schlimm. Es kam kaum wer ins Geschäft. Im November war es etwas besser mit der Kundenfrequenz und auch der Onlinehandel steigerte sich. Zum Glück kam dann das Weihnachtsgeschäft, das normal war und so ein Polster für den jetzigen Lockdown. Im Jänner wurde die Einkaufsmöglichkeit vor Ort von den Kunden schon besser angenommen", so Manuela Neudorfer.
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