Ein Leben in der Zirkusmanege
Die BEZIRKSBLÄTTER blickten beim Gastspiel des Circus Frankello in Greinsfurth hinter den Vorhang.
Anhänger und Wohnwagen stehen auf einer Wiese in Greinsfurth. Niemand ist zu sehen. Aus dem alles überragenden Zelt im Zentrum der nur scheinbar verlassenen Kulisse kommt einsam Musik. Ein kohlrabenschwarzer Hund bellt.
Ein Leben für den Zirkus
Es ist Mittagszeit und es riecht nach Essen. Der Geruch strömt aus dem Wohnwagen von Heidi Frank, die gerade in ihrem riesigen Suppentopf umrührt. "Das ist unser Haus", sagt sie. Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer – alles kompakt zusammengefasst auf wenigen Quadratmetern. Ihr ganzes Leben verbrachte sie unterwegs von einem Ort zum anderen. Sogar geboren wurde sie in einem Zirkuswagen, erzählt Frank.
Vielleicht komme im Alter manchmal der Gedanke, sesshaft zu werden, meint sie, aber der ginge schnell vorbei. "Wenn die Sonne anfängt zu scheinen, zieht es einen wieder raus", so Frank.
Die Familie im Zentrum
Das Leben auf der Straße führt die Familie in der neunten Generation. Ein paar hätten über die Jahre den Zirkus zunächst den Rücken gekehrt, alle seien aber wieder zurückgekommen. Derzeit sind über 20 Leute beim Zirkus mit Aufbau, Abbau, Kartenverkauf, Tierfütterung, Training und natürlich den Auftritten in der Manege beschäftigt. "Es sind alles meine Kinder und Enkelkinder", erzählt sie, während eines davon gerade an die Tür mit einem leeren Teller in der Hand klopft.
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