Dem Mörder auf der Spur: Die schwersten Amstettner Bluttaten
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- Die engagierte und auch erfolgreiche Kriminaldienstgruppe des Postens Amstetten aus der Zeit zwischen etwa 1975 bis 2000.
- Foto: Sammlung Plaimer
- hochgeladen von Thomas Leitsberger
Erstochen, erschossen und ertränkt: Das waren die schwersten Bluttaten rund um die Stadt Amstetten.
STADT AMSTETTEN. "Unverschlossene Sauerkrauttöpfe" führten 1983 zu einem Todesopfer in der Stadt Amstetten. Aufgrund des Gestanks eskalierte ein Streit zwischen Schwiegervater und -sohn im Stadtgebiet.
In einem darauf folgenden Handgemenge löste sich ein Schuss aus einer herbeigeholten Waffe und tötete den Schwiegervater. Der Schwiegersohn wurde wegen Notwehr freigesprochen.
Der Kommissar geht um
"Wenn jemand erschossen wird und es gibt Zeugen, ist es ja ganz einfach", meint Josef Plaimer, ehemaliger Postenkommandant der Gendarmerie in Amstetten sowie ehemaliger Stadtarchivar.
Einen Fall zu lösen, sei natürlich wesentlich schwieriger, wenn ein Opfer irgendwo gefunden wird, wie etwa ein 15-jähriges Mädchen 1979 an einem Waldrand in Gigerreith.
Bei einem Toten aus dem Jahr 1946, der erst eine Woche nach der Tat gefunden wurde, so erzählt Plaimer, konnte man das Opfer nur durch die beiden unterschiedlichen Socken identifizieren, die er trug.
Fälle aus dem täglichen Leben
Spuren werden gesichert, die Bevölkerung befragt, Muster werden erstellt, erzählt Plaimer von der tatsächlichen Arbeit hinter den realen Tragödien abseits von TV-Fällen und Fernsehkommissaren. Früher seien die Täter oft aus dem nahen Umkreis gekommen, etwa der Familie, Gemeinde oder Region. Dementsprechend ging man den Fragen nach: "Wem traut man es zu? Wer ist auffällig geworden, wer gewalttätig?"
Das Wichtigste: Kontakte
"Das Wichtigste für einen guten Gendarmen war eine fantastische Personen- und Ortskenntnis", so Plaimer über die "Stärke der damaligen Zeit". Beinahe ein Spion sei man gewesen, meint er. Heute sei es oftmals viel "dramatischer" und schwieriger, etwa aufgrund internationaler Täter.
Morde schneller vergessen
"Morde hat es immer gegeben", so Plaimer. Früher hätte man eben nicht immer alles erfahren. Verändert hat sich die Emotionalität der Ereignisse, meint der ehemalige Postenkommandat. So würde in der heutigen schnelllebigen Zeit ein Mord vom Umfeld schneller vergessen als damals.
Oder können Sie sich noch an den Totschlag aus dem Jahr 1997 erinnern, als ein Frühpensionist bei der Bahnunterführung in der Mühlenstraße überfallen und mit Fußtritten malträtiert wurde, an denen er schließlich starb?
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