16 Tage Aktion

Amstetten setzt starke Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Vom 25. November bis zum 10. Dezember finden die "16 Tage gegen Gewalt" statt. In Amstetten engagieren sich Frauenorganisationen und politische Vertreterinnen gemeinsam, um auf Gewalt an Frauen und Kindern aufmerksam zu machen und Betroffenen Hilfe zu bieten.

AMSTETTEN. Am 28. November fand dazu die alljährliche Kundgebung am Amstettner Hauptplatz mit Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Bürgermeister Christian Haberhauer, Vizebürgermeister Gerhard Riegler und Vertretern der regionalen Frauenbewegungen statt. 

"Mein Dank geht an jene, die sich jeden Tag gegen Gewalt an allen Menschen einsetzen. Es freut mich, dass wir das nicht singulär, sondern in allen Bereichen immer wieder thematisieren. Wir müssen das auch immer wieder aufgreifen um Verbesserungsvorschläge einbringen zu können. Wir sind alle gefordert, das Thema Gewalt im privaten Bereich zu diskutieren und hinzuschauen", 

schildert Bürgermeister Christian Haberhauer.

Die Schwerpunkte der diesjährigen Aktion liegen auf Bewusstseinsbildung und der Schaffung realer Unterstützungsangebote. Landesrätin und stellvertretende SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Ulrike Königsberger-Ludwig betont:

"Die Aktion macht Gewalt aus dem Verborgenen sichtbar"

"Bewusstseinsbildung ist enorm wichtig. Wir müssen Gewalt aus der Privatheit holen, Frauen ermutigen und ermächtigen und ihnen Schuld und Scham nehmen. Wir stärken die Zivilgesellschaft, sich einzumischen und hinzuschauen", 

so Königsberger-Ludwig und motiviert weiter:

"Die 16 Tage gegen Gewalt sind genau dazu da. Es geht darum, Frauen in individuellen Gewaltbeziehungen zu helfen. Deshalb ist es auch wichtig, die entsprechenden Einrichtungen auszubauen und finanziell zu unterstützen".

Zu diesen Einrichtungen zählen gut ausgestattete Beratungsstellen, Frauenhäuser und Schutzwohnungen.

2024: 172 Betretungsverbote im Bezirk

Die aktuellen Zahlen zeigen den dringenden Handlungsbedarf: Im Bezirk Amstetten gab es heuer 172 Betretungsverbote – das sind um 33 mehr als im Vorjahr.

"Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass wir nicht nur individuelle Hilfe anbieten, sondern auch strukturelle Maßnahmen ergreifen müssen. Es geht darum, Frauen Wege aus Gewaltbeziehungen zu zeigen und ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Dazu gehören leistbare Wohnungen und Kinderbetreuungsangebote, damit Frauen arbeiten und unabhängig leben können",

so Königsberger-Ludwig. 

Bezirksfrauenvorsitzende Birgit Wallner weist auf das umfangreiche Unterstützungsangebot in Niederösterreich hin:

"Die Frauenhelpline unter 0800 222 555 und das NÖ Frauentelefon unter 0800 800 810 bieten anonyme Hilfe und kostenlose Erstberatung an. In Amstetten setzen wir gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Kindern."

Femizid ist leider noch immer real

Elisabeth Asanger, Frauenvorsitzende der SPÖ Amstetten Stadt, ergänzt:

"Es gibt viele Beweggründe, bei so einer Organisation zu sein. Heuer haben sich wieder viele Frauen am Hauptplatz versammelt, um sich gegen Gewalt zu positionieren. Wir stehen für individuelle Hilfe und den Abbau struktureller Hürden.

Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, Gewalt gegen Frauen und Kinder zu bekämpfen. Zudem vermissen wir die Empörung darüber, dass mancherorts noch immer Frauen getötet werden, weil sie Frauen sind.

Aus der Kooperation mit etlichen Vereinen ist nun auch der Kalender "365 Tage gegen Gewalt" entstanden. Dieser ist in der Bücherei Stöckl und im Kulturamt erhältlich für jene, die uns so unterstützen möchten".

In Amstetten setzen Frauenorganisationen und politische Vertreterinnen ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Kindern. Gemeinsam ermutigen sie Frauen, aus Gewaltbeziehungen auszusteigen, und appellieren an die Zivilgesellschaft, hinzuschauen und sich einzumischen.

Denn Frauenrechte sind Menschenrechte, und ein gewaltfreies Leben muss für alle möglich sein. Als deutliches Zeichen für diese Aktion weht nun an der Adresse der Bezirksorganisation der SPÖ in der Ardaggerstraße die Fahne gegen Gewalt an Frauen.

Informationen und Hilfe:

Frauenhelpline: 0800 222 555
Frauenberatung Mostviertel: 07472 63297
STOP Amstetten: https://www.stop-partnergewalt.at/stop-amstetten/
Frauenhaus Amstetten: https://frauenhaus-amstetten.at/
Kidsnest Krisenzentrum – Kinderschutzzentrum Amstetten: 07472 65437

Wir stehen für individuelle Hilfe und strukturelle Veränderungen, um Gewalt an Frauen und Kindern nachhaltig zu bekämpfen.

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