Mit Detektiven
Wiener Wohnen prüften 100 Fälle von Wohnungsmissbrauch

- Seit Herbst 2021 setzt die Stadt Wien bzw. Wiener Wohnen auf Privatdetekteien, um Verdachtsfälle wegen möglichen Missbrauch von Gemeindewohnungen zu überprüfen.
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Zuletzt prüfte Wiener Wohnen mehr als 130 Fälle vom möglichen Missbrauch von Gemeindewohnungen durch illegale touristische Vermietung, Untervermietung oder Leerstand. Für die Prüfung sucht man sich die Hilfe von Privatdetekteien.
WIEN. Seit Herbst 2021 setzt die Stadt Wien bzw. Wiener Wohnen auf Privatdetekteien, um Verdachtsfälle wegen möglichen Missbrauch von Gemeindewohnungen zu überprüfen. Dabei handelt es sich um Fälle von illegaler touristischer Vermietung, Untervermietung oder Leerstand bzw. ausschließende Nutzung als Zweitwohnsitz.
Nachdem diese Maßnahmen in Gang gesetzt wurde, wurden für Wiener Wohnen insgesamt 133 Fälle bis 31. Dezember 2022 überprüft. Das geht aus der Beantwortung einer Anfrage des Grünen Wohnsprechers Georg Prack durch Wohnen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) hervor.

- Grüne-Wohnsprecher Georg Prack wollte wissen, wie viele Fälle Wiener Wohnen durch den Einsatz von Privatdetektiven geprüft hat und wie viel Geld dafür ausgegeben wurde.
- Foto: Die Grünen Wien
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Während es 2021 33 Fälle gab und die meisten davon über Gerichtsverfahren gelöst und somit die Wohnungen zurückgenommen werden konnten, wurde im vergangenen Jahr ein Drittel der 100 Fälle in einem Gerichtsverfahren, einer Räumung oder der freiwilligen Rückstellung der Wohnung erledigt. Die anderen zweite Drittel wurde noch nicht abgeschlossen, beim Rest der Fälle wurden keine Nichtbenutzungen festgestellt.
Nachbarn melden Wohnungsmissbrauch
Gaál erklärt in der Anfragebeantwortung, dass die missbräuchliche Verwendung in der Regel von Nachbarn, Hausbesorgern oder in Einzelfällen von betroffenen Untermietern gemeldet wird. "Die Detektive werden erst beauftragt, wenn die vermutete Untervermietung oder Nichtbenutzung aufgrund von Indizien wahrscheinlich ist, allerdings noch nicht eindeutig nachweisbar ist bzw. intensivere Recherchen notwendig sind", erklärt die Stadträtin.
Um eine Wohnung aufkündigen zu können, müssen die Beweismittel ausreichend dargelegt werden, damit tatsächlich ein Urteil im Sinne der Kläger ergehen kann. Doch Nachbarn sind meistens nicht bereit, vor Gericht als Zeugen auszusagen, was auch nachvollziehbar sei, erklärt man. "Der Einsatz von Detektiven erfolgt somit u. a. aus dem Grund, die Nachbarn von notwendigen Zeugenaussagen zu entlasten, da an Stelle dieses Beweismittels die von den Detektiven ermittelten Beweise herangezogen werden können."

- "Die Detektive werden erst beauftragt, wenn die vermutete Untervermietung oder Nichtbenutzung aufgrund von Indizien wahrscheinlich ist, allerdings noch nicht eindeutig nachweisbar ist bzw. intensivere Recherchen notwendig sind", erklärt die Stadträtin. (Archiv)
- Foto: Votava/PID – Thalerthaler Architekten
- hochgeladen von Mathias Kautzky
120.000 Euro für Detektive
Im vergangenen Jahr hat Wiener Wohnen mehr als 700 Fälle selbst geprüft. Doch das Personal von ihnen kann nicht alles selber prüfen, weil die Erhebungen "sehr umfangreich, zeit- und arbeitsintensiv" sind, erklärt Gaál.
Prack wollte auch wissen, wie viel Geld die Stadt für die Privatdetekteien ausgegeben hat. 2021 waren es 30.000 Euro, im vergangenen Jahr rund 90.000 Euro. "Die Differenz ergibt sich in erster Linie daraus, dass nach einem Vergabeverfahren erst mit Sommer 2021 erste Bestellungen an die Detektive möglich waren", sagte Gaál abschließend.
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