Nach Rekordzahlen
Jännerloch im Wien-Tourismus größer als Jahre davor
Die Zahl der Nächtigungen in den Wiener Beherbergungsbetrieben aus dem Jahr 2023 bereiteten den Touristikern große Freude. Die Winterferien sind vorbei, das Jännerloch ist gekommen - mit größeren Auswirkungen als in den Jahren zuvor.
WIEN. Was war das für ein Jahr für den Wien Tourismus. Dass die Zahlen nach dem Ende der Pandemie wieder anziehen, war nicht verwunderlich. Durchaus überrascht war man jedoch, dass die Gesamtbilanz der Nächtigungen möglicherweise den Höchststand aus 2019 sogar überschreitet. Die genauen Daten liegen noch nicht vor, aber man rechnet bereits damit. MeinBezirk.at berichtete, mehr dazu unten.
Und jetzt? Jetzt ist das viel zitierte Jännerloch da. Klassisch zwischen Weihnachts- und Semesterferien geht die Buchungslage zurück. Doch genauso wie der Anstieg für 2023 größer war als gedacht, trifft die Buchungsflaute im Jänner die Touristikerinnen und Touristiker mehr, als noch in den Jahren zuvor. So sieht es zumindest Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP).
In Wien liege die Auslastung bei den Vier-Sterne-Hotels laut aktueller Buchungslage in den ersten zwei Monaten 2024 bei nur 50 bis 60 Prozent. Früher waren es zumindest 70 bis 80 Prozent. Grund dafür sei der Wegfall von Tourismusmärkten, so Kraus-Winkler: "Es fehlen Russland, China, Israel - es fehlt der asiatische sonstige Markt."
Firmen zurückhaltend
Rund um das orthodoxe Weihnachtsfest am 6. Jänner hätten einst russische Gäste vermehrt gebucht. Durch den Konflikt mit der Ukraine und die westlichen Sanktionen ist dies heuer nicht so. Man habe sich jedoch im Hotelsektor bereits darauf vorbereitet, versichert Kraus-Winkler: Die Gäste aus Russland bleiben ja seit mittlerweile mehr als drei Jahren aus, was wir aber teilweise kompensieren konnten."
Anders sieht es beim asiatischen Markt aus. Hier steht man vor neuen Herausforderungen: Die Flugkapazitäten seien gering und die Preise für Tickets relativ hoch. "Dazu kommt, dass - was jetzt Japan betrifft - der Yen abgewertet ist und die Flüge länger und teurer sind", erklärt die Staatssekretärin. Zusätzlich werden viele Flugrouten verändert, das Kriegsgebiet der Ukraine und Russland wird großräumig umflogen.
Hinzu kommt, dass es heuer im Jänner und Februar weniger Tagungen gebe, die Firmengäste wären zur Zeit äußerst zurückhaltend. Spätestens ab März solle es jedoch wieder bergauf gehen. Dann stehen eine Vielzahl an Seminaren und Kongressen wieder an, was für Wien als Stadt ein klassischer Vorteil ist.
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