Handelsgericht Wien
Gläubiger fordern 6,3 Milliarden Euro von Signa Prime
Am Montag findet die Prüfungstagsatzung der Signa Prime am Handelsgericht Wien statt. Bei dieser haben bislang 219 Gläubiger Forderungen in der Höhe von 6,3 Milliarden Euro angemeldet.
WIEN. Seit Wochen kreist der Pleitegeier über die Signa. Ende des Jahres eröffnete auch die Signa Prima, die die Luxusimmobilien des Unternehmens bündelt, ein Sanierungsverfahren mit Eigenverantwortung. Bei der Prüfungstagsatzung am Montag, 26. Februar, am Handelsgericht Wien haben bislang 219 Insolvenzgläubiger Forderungen in der Höhe von 6,3 Milliarden Euro angemeldet.
Davon hat die Sanierungsverwalterin vorerst rund 2,6 Milliarden Euro als zu Recht bestehend anerkannt. Auch die Signa Developement Selection AG durchlief heute eine Berichts- und Prüfungstagsatzung. In dieser haben bislang 171 Insolvenzgläubiger Forderungen in der Höhe von rund 2,2 Milliarden Euro angemeldet. Die Sanierungsverwalterin ließ laut KSV1870 vorerst ungefähr 890 Millionen Euro als zu Recht bestehend an. Die restlichen Förderungen wurden einstweilen bestritten und finden sich in Überprüfung. Denn aufgrund der Größe und Komplexität des Insolvenzverfahrens war bislang keine abschließende Förderungsprüfung möglich gewesen.
Forderungen können sich erhöhen
Laut dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) werden noch weitere Forderungsanmeldungen aus Deutschland erwartet. Dabei handle es sich jedoch um sogenannte "Intercompany-Forderungen" innerhalb der Signa-Gruppe. Darunter fallen unter anderem Garantien und Haftungsübernahmen von Tochterunternehmen. Das Konkursgericht habe eine Frist von zwei Monaten für das Einbringen einer Feststellungsklage eingebracht.
Wie hoch die Forderungen letztendlich sein werden, könne man erst nach der Förderungsprüfung eruieren. Doch Karl-Heinz Götze vom KSV1870 erwartet: "Es ist aus heutiger Sicht jedoch davon auszugehen, dass sich die im Sanierungsplan zu berücksichtigenden Gläubigerforderungen noch substanziell erhöhen werden".
Verkauf von Immobilien
Am 18. März findet die entscheidende Sanierungsplantagsatzung statt. Der Sanierungsplanvorschlag beläuft sich auf eine Quote von 30 Prozent innerhalb zwei Jahre ab Abnahme des Sanierungsplans. „Die Angemessenheit und Erfüllbarkeit des angebotenen Sanierungsplans wird vor der Abstimmungstagsatzung noch einer detaillierten Überprüfung zu unterziehen sein“, erklärt Götze.
Der vorliegende Sanierungsplan soll vor allem durch den Verkauf von Immobilien der Signa finanziert werden. In Wien sind das Park Hyatt, das Goldene Quartier und das Gebäude des Verfassungsgerichtshof (VfGH) davon betroffen. Wie die Signa in einer Presseaussendung erklärt, sei das Unternehmen nicht selbst Eigentümer dieser Liegenschaften, sondern sei an jenen Gesellschaften beteiligt, in deren Eigentum sie stehen. Man wisse noch nicht, ob sich Käufer für die Immobilien finden und ob sei einzeln oder als Paket verkauft werden.
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