Aufbegehren der Flächenbezirke: "Die Donau ist wie eine geistige Barriere"

Erol Holawatsch, Klubobmann der ÖVP Floridsdorf, will eine laute Stimme für die Flächenbezirke sein.
  • Erol Holawatsch, Klubobmann der ÖVP Floridsdorf, will eine laute Stimme für die Flächenbezirke sein.
  • hochgeladen von Agnes Preusser

Die ÖVP ist recht stark in den Innenstadtbezirken wie der Inneren Stadt oder der Josefstadt. In den Flächenbezirken weniger. Woran liegt das?
EROL HOLAWATSCH: In den vergangenen Jahren hat man auf die Flächenbezirke vergessen.

Können Sie das konkretisieren?
Es ist ein bisschen so, als wäre die Donau eine geistige Barriere. Es ist für einige sehr schwierig, über die Donau zu fahren. Aber in Wirklichkeit sind gerade die Flächenbezirke, die Orte, an denen man Wahlen gewinnt. Floridsdorf zum Beispiel ist ein Hoffnungsgebiet. Auch für die ÖVP.

Warum?
Gerade in den Flächenbezirken ist der meiste Zuzug von Jungfamilien. Das eigentliche Wählerklientel der ÖVP.

Was sollte man ändern?
Der neue Landesparteiobmann Gernot Blümel hat einen ersten Schritt gesetzt. Ein Vertreter ist in das Landespräsidium geholt worden – nämlich der Bezirksparteiobmann von Simmering. Wolfgang Kieslich. Diesen Weg muss man weitergehen. Ich verstehe schon, dass es vom Prestige her gut ist, einen Bezirksvorsteher im 1. Bezirk zu haben, aber noch wichtiger sind die Flächenbezirke. Wir würden uns natürlich eine stärkere Vertretung wünschen, aber Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.

Findet jetzt mit diesem ersten Schritt nicht schon ein Umdenken statt?
Ich habe zumindest die Hoffnung. Wir haben das Thema aber schon 2005 gehabt. Da gab es dann den Slogan „21/22 go“. Das waren aber immer nur Lippenbekenntnisse. Ich setze große Hoffnung in Gernot Blümel und bin überzeugt, er wird das machen.

Wie gewinnt man in Floridsdorf Wahlen?
Wenn man bei den Themen, die den Bezirk betreffen auch die Unterstützung der Landespartei hat. Auch wenn es für Viele, die nicht in Floridsdorf aktiv sind, Themen sind, bei denen man sich denkt 'Das kann ja nicht so wichtig sein.' Es ist für die Leute im Bezirk enorm wichtig.

Haben Sie ein Beispiel?
Ziesel. Viele außerhalb Floridsdorfs können dieses Thema nicht mehr hören. Aber es beschäftigt in Floridsdorf viele Menschen, sonst hätten wir es nicht seit fünf Jahren. Da gibt es eine große Mehrheit der Bürger, die sagen, wir wollen diese Fläche beim Heerespital erhalten.

Wie könnte die Unterstützung der Landespartei aussehen?
Zum Beispiel gemeinsame Pressekonferenzen um auf aktuelle Themen aufmerksam zu machen . Oder, dass das Thema von Landesseite in den Fokus genommen wird. Es gibt natürlich zahlreiche Möglichkeiten doch das würde den Rahmen unseres Interviews sprengen.

Geht der Trend aber nicht mehr zu globaleren Themen wie der Flüchtlingskrise hin. Gewinnt man nicht eher Wahlen, wenn man sich da gut positioniert?
Nein. Für die Menschen sind die Themen vor ihrer Haustüre nach wie vor am Wichtigsten. Das sind die, die sie in ihrem täglichen Leben beeinträchtigen. Und hier sehe ich auch die Aufgabe, diesen Menschen als Partner und durchaus als Lösungsgeber zur Verfügung zu stehen. Es sind für manche kleine Themen. Wenn man betroffen ist, sind es aber große Themen.

Gibt es ein Gremium für die Flächenbezirke?
Mein Vorschlag ist, einen Tangentenzirkel zu machen, eine ARGE Flächenbezirke für die Bezirke 10, 11, 21, 22, und 23 . Dort sind viele Themen ident. Also Wohnbau, Infrastruktur und Ausbau des Öffentlichen Verkehrs. Da könnten wir eine gute Achse bilden. Die Stimme der Flächenbezirke muss lauter werden.

Hintergrund

Analyse: Die Flächenbezirke nach der Wahl

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