Die besten Sprüche
Wiener Alltagspoet veröffentlicht viertes Buch

Autor Andreas Rainer ist der leidenschaftliche Sammler von "Wiener Alltagspoet".  | Foto: uko
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Lustig, böse, verrückt: Der Wiener Alltagspoet Andreas Rainer sammelt die besten Sprüche der Wienerinnen und Wiener aus der Öffentlichkeit. Mit seinem neuesten Buch hat er sein viertes Werk mit Anekdoten veröffentlicht.
 
WIEN/HIETZING. Die Bundeshauptstadt ist berühmt für seine vielen Theater und Opernhäuser. Die lustigsten, bösesten und verrücktesten Vorstellungen spielen sich aber nicht auf den großen Bühnen, sondern auf den Straßen Wiens ab. So wird der Besuch eines Kaffeehauses zum Kabarett und selbst im Taxi, an der Straßenbahn-Haltestelle oder in der U-Bahn liefern Passantinnen und Passanten sowie Fahrgäste Bonmots ab, die wahre Schätze des Wienerischen und Ausdruck der viel zitierten Wiener Mentalität sind.

Ein begeisterter Sammler und seit vier Jahren auch sensationell erfolgreicher Blogger von diesen Sprüchen ist der "Wiener Alltagspoeten" Andreas Rainer. In seinem neuen Buch "Wie man die lebenswerteste Stadt der Welt überlebt" versucht er anhand von 50 Zitaten aus dem Alltag, die unmöglichen Widersprüche der Wiener Seele zu ergründen. Wien sei eine Stadt, in der man zwar die Muße habe, den ganzen Tag lang im Kaffeehaus zu sitzen, aber eine Panikattacke bekomme, wenn sich die U-Bahn um fünf Minuten verspäte oder sich im Supermarkt eine lange Warteschlange vor der Kassa bilde.

" Ums Geld geht’s dabei nicht"

"Für mich ist die Stadt eine einzige Bühne, auf der Kellnerinnen, Straßenkehrer und Passanten zu Hauptdarstellern einer niemals endenden Vorstellung werden", so der Autor des mittlerweile vierten Buchs über die "Wiener Alltagspoeten". Rainer postet seit Jahren jede Woche in seinem Blog neue Wortmeldungen für seine mittlerweile Tausenden Follower.

Hinter den "Wiener Alltagspoeten" steckt keine ganze Redaktion: Sie ist eine "One-Poet-Show", unterstützt durch die Wiener Bevölkerung, die dort ihre Wortmeldungen wiederfindet. "Die Wienerinnen und Wiener sind meine Alltagspoeten. Ich höre nur zu, schreibe auf, sammle alles und gebe es wortgetreu wieder", lacht Rainer. Das sei ganz schön viel Arbeit, aber es mache unendlich viel Spaß: "Ums Geldverdienen geht’s dabei gar nicht."

Lieber schreiben als fliegen

Rainer freut sich dennoch darüber, dass sein erstes Buch "Wiener Alltagspoeten" gleich ein Bestseller geworden ist, der auf der Shortlist 2015 und der Longlist 2016 für den FM4-Literaturwettbewerb Wortlaut war. "Mein neues Buch habe ich eigentlich primär für mich geschrieben", gesteht der Hietzinger. "Weil ich diese widersprüchliche Wiener Seele verstehen möchte. In Wien ist man ja ständig hin- und hergerissen zwischen Schmäh und Tragödie, zwischen überbordendem Selbstwert- und Minderwertigkeitsgefühl." Beim Schreiben sei ihm eines klar geworden: "Wien ist eine besondere, eine charakterstarke Stadt. Nirgendwo sonst könnte es diese Art von Alltagspoesie geben." 

Apropos lebenswerteste Stadt - hier ein Zitat aus dem Buch:

Auf der Donauinsel
Frau: "Jetzt hams Wien scho wieder zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt!" Älterer Herr: "Najo, anderswo isses halt noch geschissener!"

Nach drei Jahren in Nordamerika, in denen er am Montreal Holocaust Memorial Centre seinen Zivildienst absolviert und dann mittels Fulbright-Stipendiums am Bard College und der University of Connecticut Deutsch unterrichtet hatte, ist Rainer in seine Heimatstadt Wien zurückgekehrt.

Hier arbeitete er sechs Jahre lang für die Plattform Yelp aus San Francisco und leitete das Marketing- und Community-Programm in zehn europäischen Ländern: "Ich bin ständig durch die Welt gehetzt und nie zur Ruhe gekommen." Also beschloss er, statt viel Geld lieber weniger zu verdienen und vom Schreiben zu leben. Heute verbringt der Vater eines fünfjährigen Buben seine Zeit neben dem Sammeln von Alltagspoesie als Buchautor, Journalist, Texter, Wienerisch-Trainer und Social-Media-Berater.

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Nicht er selbst steckt alleine hinter den "Wiener Alltagspoeten" – die Hauptautoren sind die Wienerinnen und Wiener selbst. | Foto: uko

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