Kuriose Wien-Werbung
Riesenrad-Staub oder Lipizzaner-Schweiß zum Schlucken
Mit einer kuriosen Werbung macht der Wien Tourismus derzeit auf sich aufmerksam. Mikrodosen vom Metall des Riesenrads oder vom Schweiß der morgendlich trainierenden Lipizzaner gibt es jetzt als Pillen zu schlucken. "Lass die Vielfalt Wiens auf dich wirken", ermutigt der Wien Tourismus potenzielle Interessenten aus Großbritannien oder den USA.
WIEN. Das Verfahren der Mikrodosierung kennt man vor allem von homöopathischen Mitteln. Ein bestimmter Stoff wird in ganz kleinen Mengen für Tropfen, Pillen und Co. aufbereitet und soll so konsumiert werden. Auch der Wien Tourismus ist scheinbar auf den Zug aufgesprungen und hat jetzt gleich sechs verschiedene Pillen im Sortiment.
Geboten werden jedoch keine Mikrodosierungen von klassischen Bachblüten, etc., sondern Wien selbst. Besser gesagt: Von jenen Dingen, die man klassisch mit Wien verbindet. "Du würdest Wien gerne live erleben, hast aber Sorge, dass dich die Opulenz und Schönheit der Stadt zu sehr überwältigen? Mit 'microdose vienna'kannst du dich in kleinen Dosen auf das volle Live-Erlebnis vorbereiten", wirbt man auf der eigenen Homepage.
Freud würd's schlucken
In den bunten Pillen soll echtes Wien-Feeling stecken. Ein kleines, rundes, rotes Exemplar verspricht etwa: "Begib dich in einer imaginären Kabine des Wiener Riesenrads in himmlische Höhen – mit einer winzigen Dosis Eisen, das von einem der Stahlseile des Wiener Riesenrads stammt." Aber auch für Pferdeliebhabende ist etwas dabei: "Spüre den ungezähmten Geist wahrer Anmut und Eleganz aus der Essenz des Schweißes von Lipizzaner-Hengsten, der bei einem Morgentraining in der Spanischen Hofreitschule entnommen wurde", verspricht man bei einer gelben Pille.
In einer grünen Pille soll Weinstein vom Wiener Gemischen Satz aus Döbling stecken, ein bernsteinfarbenes Exemplar soll im persönlichen Safe von Sigmund Freud gereift sein. Dies verspreche einen "Blick in die Wiener Seele". Reste von der Reinigung von Gustav Klimts "Emilie Flöge" wurden auch als Schluckmittel verarbeitet, genauso wie globoliartige Kügelchen, welche "die Schwingungen der Wiener Symphoniker während eines Konzertes im Wiener Konzerthaus" eingefangen haben sollen.
"Kein Aprilscherz"
Beim Wien Tourismus spricht man auf Nachfrage jedenfalls davon, dass es sich um eine bewusste Kampagne "Take a trip to vienna" handelt: "Nein, das ist kein Aprilscherz, die Kampagne ist am 2. April online gegangen." Dazu wurde auch ein Video der Aktion veröffentlicht. Innerhalb von fünf Stunden hat der Clip über 1.000 Aufrufe.
Wer jetzt schon zur Geldbörse greifen möchte und die Schluckware erwerben will, der wird leider enttäuscht. Denn zu kaufen gibt es das Package nicht. Die Pillen-Packung ist für den britischen bzw. U.S.-Markt bestimmt, dort können es Interessierte per Ausfüllen eines Online-Formulars gewinnen. Weitere Informationen zur Kampagne erhältst du hier.
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