Wien
Privater Pflege- und Sozialbereich mit Streik für mehr Gehalt

- Die Gewerkschaften GPA und vida fordern seit einiger Zeit von den Arbeitgebern eine Gehaltserhöhung von 15 Prozent – zuletzt wurde Mitte Oktober 7,5 Prozent geboten.
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Nachdem sich 9.000 Studierende bei der "Uns reicht´s"-Demo am Montag in Wien versammelten, folgte ein Streik der Sozialwirtschaft mit 3.000 Teilnehmern am Dienstag. Sie fordern eine Gehaltserhöhung von 15 Prozent.
WIEN. Großes schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift "Burnout", blutrote Hände – solch ein "Gespenst" trugen zwei Demonstrantinnen am Dienstag, 8. November, in Wien. Die zwei Frauen waren Teil der Demo der Sozialwirtschaft und die Kreatur soll die Lage bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zeigen. "Wir sind mehr wert!", "Wir kämpfen für unseren Kollektivvertrag!", "Wir fordern die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich!" - das und vieles mehr konnte man auf den Transparenten beim Streik der Arbeitnehmenden im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich lesen.

- Am Dienstag war an 142 öffentlichen Wiener Volksschulen die Nachmittagsbetreuung ausgefallen, da Freizeitpädagoginnen und -pädagogen für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld demonstrierten.
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Am Dienstag war an 142 öffentlichen Wiener Volksschulen die Nachmittagsbetreuung ausgefallen, da Freizeitpädagoginnen und -pädagogen für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld demonstrierten. Die Gewerkschaften GPA und vida fordern seit einiger Zeit von den Arbeitgebern eine Gehaltserhöhung von 15 Prozent – zuletzt wurde Mitte Oktober 7,5 Prozent geboten. Laut GPA waren etwa 3.000 Menschen bei der Kundgebung vom Westbahnhof zum Ballhausplatz.
Doch am Dienstag haben nicht nur Mitarbeitende der Freizeitpädagogik ihre Arbeit niederlegt, weil in der gesamten Sozialwirtschaft vereinzelt Betriebsversammlungen abgehalten worden sind: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kindergärten, der Heimhilfe, der Pflege, Psychologinnen und Psychologen sowie Flüchtlingsbetreuerinnen und -betreuer. Auch Arbeitnehmende des Samariterbundes Wien (Bereich Wohnen und Soziale Dienste) haben gestreikt. Davon betroffen waren Wohneinrichtungen für ehemals Obdachlose.
"Einfach eine Gehaltserhöhung verdient"
GPA-Chefverhandlerin Eva Scherz sagte, dass sich das Personal im Sozialbereich "einfach eine Gehalts- und Lohnerhöhung verdient" hätten.
"Sie (Mitarbeiter im Sozialbereich, Anm.) sind besonders von der Teuerung betroffen, wir haben einen hohen Frauenanteil mit einem extrem hohen Teilzeitanteil und viele Kolleginnen kommen einfach nicht mehr aus mit ihrem Einkommen. Ich denke jetzt an jemanden, der im mobilen Bereich ist und von Klient zu Klient fährt – die Spritpreise sind gestiegen, es stellt sich wirklich die Frage ‚kann ich mir meinen Job noch leisten?‘", sagte GPA-Chefverhandlerin Eva Scherz bei "Wien heute" ("ORF")
Während der Streik in den Wiener Ganztagsvolksschulen spürbar war, hätten bei der Pflege und den Kindergärten die Klienten bzw. Patienten davon nichts zu spüren bekommen, so die Gewerkschaft GPA.
Und was kommt nach der Demo? Am 17. November ist die nächste Verhandlungsrunde geplant. Falls es zu keinem Ergebnis "weit über 7,5 Prozent" kommt, werde weiter gestreikt, so die GPA.
Arbeitgeber unaufgeregt
Der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, Walter Marschitz, zeigte sich unaufgeregt angesichts der Demonstrationen. Laut ihm laufe "alles planmäßig" und es sei in dieser Phase der Verhandlungen nicht ungewöhnlich, dass man mit den Vorstellungen für eine Gehaltserhöhung noch weit auseinanderliege.
Am Montag, 7. November, versammelten sich etwa 9.000 Studierende laut Veranstaltern unter dem Motto "Uns reicht´s". Grund ist die schwierige finanzielle Lage in österreichischen Universitäten und Hochschulen – mehr dazu unten.
Mehr zu den Demos in Wien:


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