Wiens Erzbischof
Papst Franziskus nimmt Rücktritt von Kardinal Schönborn an

Kardinal Schönborn mit dem bisherigen Bischofsvikar Josef Grünwidl (l.). | Foto: Erzdiözese Wien/ Schönlaub
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Am Mittwoch hat Papst Franziskus im Vatikan verkündet, dass er das Rücktrittsgesuch von Kardinal Christoph Schönborn annimmt. Der Erzbischof von Wien verliert damit pünktlich zu seinem 80. Geburtstag sein Amt. Und das auf eigenen Wunsch. Erzdiözese Wien-Administrator wird Bischofsvikar Josef Grünwidl.

Aktualisiert am 22. Jänner um 12.22 Uhr.

WIEN/VATIKAN. Schon länger forderte der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, seinen Rücktritt von seinem hohen geistlichen Amt. Bereits 2020, im Alter von 75 Jahren, ersuchte Schönborn bei Papst Franziskus um seinen Rücktritt. Ein Akt, wie es die Kirchenregeln vorsehen.

Franziskus verwehrte ihm damals diesen Wunsch. Schönborn blieb weiter Erzbischof für Wien. In jüngster Zeit verdichteten sich jedoch die Gerüchte und Berichte, dass Wiens höchster Geistlicher jetzt doch in seinen Ruhestand geschickt werden dürfte. Pünktlich zu seinem 80. Geburtstag am Mittwoch, 22. Jänner, hat Franziskus das Gesuch jetzt doch angenommen.

Kardinal Schönborn – hier im Jahr 2014 – stellte bereits 2020 ein Rücktrittsgesuch an Papst Franziskus. | Foto: HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com
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Das berichtete die "Presse" zuerst am Mittwochmorgen. Die Information wurde gegen Mittag im päpstlichen, täglich stattfindenden "Bollettino", der Sala Stampa des Heiligen Stuhls, bestätigt. Schönborn ist somit emeritierter Erzbischof von Wien. Papst Franziskus ernannte Bischofsvikar Josef Grünwidl zum Apostolischen Administrator der Erzdiözese Wien. 

"Dass Rom damit eine Interimslösung geschaffen hat, zeigt uns, dass Papst Franziskus offenbar noch keine Entscheidung getroffen hat, wer der nächste Erzbischof von Wien sein soll", sagt Erzdiözese Wien-Pressesprecher Michael Prüller. Man hoffe auf eine Entscheidung "in den nächsten Wochen".

Wer ist Josef Grünwidl

Mit der Freistellung von Schönborn tut sich jedoch auch eine Lücke in der Kirche auf. Aus Kirchenkreisen hört man immer wieder mögliche Kandidaten, so sollte sich etwa der Benediktinermönch Bernhard Eckerstorfer aus Kremsmünster für das Amt eignen. Auch der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler und Caritas-Europa-Präsident Michael Landau stünden im Gespräch.

Offiziell ist dies alles jedoch noch nicht. Der Vatikan hat in der Zwischenzeit einen sogenannten Apostolischen Administrator für die Erzdiözese Wien mit Grünwidl bestellt. Er soll dafür sorgen, dass die Diözese handlungsfähig bleibt, und verwaltet diese, wenn noch kein neuer (Erz-)Bischof ernannt wurde. Grünwidl darf jedoch keine längerfristigen Entscheidungen treffen oder vom Schönborn getroffene Entscheidungen zurücknehmen. Übrigens: Die Überganszeit heißt offiziell „sede vacante et ad nutum Sanctae Sedis“ (z. Dt. "bei vakantem Bischofssitz und bis auf Widerruf durch den Heiligen Stuhl).

Der Vatikan hat in der Zwischenzeit einen sogenannten Apostolischen Administrator für die Erzdiözese Wien mit Grünwidl bestellt.  | Foto:  Erzdiözese Wien, Stephan Schönlaub
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Er ist Pfarrmoderator in Perchtoldsdorf (NÖ) und wurde am 22. Jänner vergangenen Jahres von Kardinal Schönborn zum Bischofsvikar für das Vikariat Süd – Unter dem Wienerwald ernannt. Von 1995 und 1998 war er Sekretär von Erzbischof Schönborn, seit 2016 arbeitete er als Geschäftsführer, Vorsitzender des Wiener Priesterrats.

Schönborn ist 30 Jahre lang Erzbischof in Wien. Noch am Wochenende fand für diese Zeit eine große Dankfeier statt, die für viele auch als Abschiedsfest stand. Schönborn übernahm 1995 das Amt. Er folgte damals dem wegen Missbrauchsvorwürfen stark in Kritik geratenen Kardinal Hans Herman Groer nach.

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