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Mauro Mittendrin
Im Gespräch mit Ursula Strauss "Ich möchte gerne selbst Regie führen"

Die Schauspielerin Ursula Strauss | Foto: Rene Brunhölzl
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Ursula Strauss ist den meisten Österreicherinnen und Österreichern aus Filmen und Serien bestens bekannt. Jetzt hat sie sich mit dem bekannten italienischen Netzwerker Mauro Maloberti (Mauro Mittendrin) getroffen und dabei über die Anfänge Ihrer schauspielerischen Karriere, offenen Träumen und die Bedeutung von Humor gesprochen.

Mauro Mittendrin: Frau Strauss, Sie sind als Schauspielerin bekannt. Wo nahm Ihre schillernde Karriere ihren Anfang?
Ursula Strauss: Eine richtige Antwort darauf zu geben, wann genau meine Karriere begonnen hat, das ist schwierig. Der Weg dahin hat eigentlich in Melk bei der Aufführung des Stücks „MacBeth“ begonnen.  Und zwar für die Plattform Theatermühle Melk zusammen mit Alexander Hauer. Ich wusste, da wird ein Theaterstück gespielt und ich hatte parallel Matura. Mein Bruder hat Alexander kontaktiert und ihm gesagt: Meine kleine Schwester würde so gerne Theaterspielen. So durfte ich schließlich an einem dreitägigen Seminar teilnehmen. Nach drei Tagen wurde die Besetzung verkündet und Alexander hat da dann verkündet: Die Lady MacBeth wird gespielt von der Uschi. Ich war natürlich komplett überrascht. Dadurch wurde ich in meiner Entscheidung Schauspielerin zu werden bestärkt.

An welche Momente in Ihrer Karriere erinnern Sie sich besonders gerne?
Mit Sicherheit an meinen ersten Filmdreh. Es war unheimlich aufregend, der Film war „Gelbe Kirschen“. Aber auch mein Engagement in der Josefstadt, als ich plötzlich im großen Haus spielen durfte. Und der Start von „Schnell ermittelt.“ Natürlich auch die Oscar-Verleihung, bei der ich sein durfte. Es gab schon so viele schöne Momente. Am Ende bin ich aber einfach dankbar für all diese schönen Augenblicke und Begegnungen. Und ich freue mich auf hoffentlich noch viele mehr.

Ursula Strauss | Foto: Rene Brunhölzl

Gibt es aber auch einen Moment, den Sie lieber vergessen möchten?
Eigentlich nicht. Ich finde das Vergessen ist eine grauenvolle Angelegenheit. Wenn man mit Menschen zu tun hat, deren Krankheit es ist, dass sie vergessen oder sich ins Vergessen flüchten, dann macht man sich darüber ganz andere Gedanken. Die schlechten Sachen an die man sich erinnern kann, tragen hauptsächlich dazu bei, dass man sich entwickeln kann. Auch ich blicke auf viele schwierige Momente im Leben zurück, vergessen möchte ich das aber dennoch nicht. Es hat mich jedes Mal stärker gemacht.

Sie haben viele verschiedene Rollen gespielt. Gibt es aber auch eine Rolle, bei der Sie sagen, die würde nicht zu mir passen?
Ich glaube nicht. Oberflächliche Figuren sind schwierig für mich. Aber sobald eine Figur eine Geschichte erzählen darf, habe ich keine Schwierigkeiten damit, etwas als Anknüpfungspunkt in ihr auszumachen. Wenn kein Unterfutter da ist, funktioniere ich nicht – es muss immer eine Geschichte damit verknüpft sein.

Foto: Rene Brunhölzl

Gibt es einen Traum, den Sie sich noch erfüllen möchten?
Ich möchte gerne selbst Regie führen. Und abseits vom beruflichen möchte ich gerne Mal auf Weltreise gehen.

Was bedeutet für Sie Humor?
Humor ist, wenn man trotzdem lacht (lacht). Jetzt muss ich 50 Jahre alt werden um zu verstehen, was dieser Satz tatsächlich bedeutet. Früher habe ich mir so manches Mal den Kopf darüber zerbrochen. Jetzt ist mir aber klar: Das Einzige was einem hilft in all dem Wahnsinn den Kopf nicht zu verlieren, ist nun mal der Humor. Der kann unterschiedliche Gesichter haben. Aber er muss gut sein, denn Humor hat auch mit Intelligenz zu tun. Der eine hat eine feinere Klinge, der andere eine gröbere. Das bedeutet aber alles nicht, dass ein Humor besser als der andere ist. Aber auch Humor braucht einen Unterbau. Also ohne Tiefe dahinter ist er nicht lustig, sondern nur beleidigend. Und beleidigendem Humor kann ich nichts abgewinnen.

Sie wirken sehr selbstbewusst. Aber sind Sie auch schüchtern?
Ja, total. In Wirklichkeit bin ich sogar extrem schüchtern. Das glauben mir viele Leute gar nicht. Ich bin mit drei Brüdern aufgewachsen, da entwickelt man recht früh Strategien, wie man sich etwas ins Rampenlicht kämpft. Auf der Bühne fühle ich mich nicht schüchtern, weil ich da jemand anderes sein darf. Aber ich selbst bin im Kern doch eher zurückgezogen.

Foto: Rene Brunhölzl

Wer sind Ihre Vorbilder?
Naja, Schauspielerinnen, die ich beispielsweise gerne gesehen habe, waren Marylin Monroe, Audrey Hepburn und Katharine Hepburn und Grace Kelly. Die sind einfach alle fantastisch. Wenn man sich die Filme heute anschaut, hat das nichts an Qualität eingebüßt. Auch Romy Schneider fällt mir da ein. Da habe ich mir schon immer gedacht, wie fantastisch das ist, was die können. Privat hingegen sind meine Vorbilder die Frauen in meiner Familie. Aber auch mein Vater und meine Brüder haben mich natürlich geprägt. Ich bin ein starker Familienmensch. Der Halt in der Familie und dass man da sein kann, wie man ist, ist enorm wichtig für mich.

Kochen Sie gerne?

Ja, ich liebe es. Denn kochen entspannt mich. Ich bin dabei auch wirklich experimentierfreudig. Deshalb schaue ich gerne Kochsendungen, lese Kochbücher und gehe auch gerne Essen. Die Eindrücke, die ich dabei sammle, versuche ich dann auch selbst umzusetzen.

Foto: Rene Brunhölzl

Haben Sie einen Tipp für all jene, die davon träumen, selbst einmal Schauspielerin oder Schauspieler zu werden?
Ich kann nur sagen: Wenn man von etwas träumt, sollte man dem unbedingt nachgehen. Das Leben geht so schnell vorbei. Wenn man etwas nicht versucht, hat man ohnehin schon verloren. Einfach Sachen ausprobieren. Ob der Beruf etwas für einen ist oder nicht, merkt man recht schnell. Aber probieren und das für sich selbst herausfinden, muss man auf jeden Fall.

Grazie cara Uschi, Ci Vediamo presto!
Ursula Strauss





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