Sommer in Wien
Heuer deutlich mehr Einsätze wegen Wespen, Hornissen & Co.

- In Wien gibt es heuer ein besonders großes Aufkommen an Wespen und Hornissen.
- Foto: Silas Stein / dpa / picturedesk.com
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Die Bundeshauptstadt befindet sich im Hochsommer und damit in jener Zeit, in der die Population an Wespen, Hornissen und ähnlichen Tierchen traditionell am größten ist. Vergleiche mit den letzten Jahren sind schwierig. Was Insekteneinsätze der Berufsfeuerwehr angeht, haben sich die Zahlen jedoch fast verdoppelt.
WIEN. Während der Wiener in der Hitze schwitzt, brummt und summt es um ihn herum. Mit dem August ist auch die Hochsaison für Wespen, Hornissen und Co. wieder ins Land gezogen. Subjektiv mag dem einen oder anderen vielleicht sogar vorkommen, dass es ein besonders starkes Jahr für die Insekten ist.
Doch gibt es jetzt tatsächlich mehr Wespen, etc. als die Jahre davor, oder ist dies nur ein Gefühl? Zahlen dazu zu nennen, ist keine leichte Aufgabe. Bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) führt man keine Datenbanken zur Population. Auch den Experten des Naturhistorischen Museums ist kein Monitoring bekannt, das belegbare Daten liefern würde. Fix sei jedenfalls laut Dominique Zimmermann vom Museum: "Generell kann man sagen, dass die Populationen bei Wespen weitaus weniger schwanken als bei Gelsen etwa. Darüber hinaus unterscheiden sich entsprechende Schwankungen regional."
Enormer Anstieg bei Einsätzen
Bei der Berufsfeuerwehr Wien hat man jedenfalls alle Hände voll zu tun. Dort kümmert man sich von um die Verlegung von den in Wien geschützten Bienen-, Hummel- und Hornissennesten, wenn diese etwa bei privaten Haushalten auftauchen. Wespennester werden nur dann von der Feuerwehr behandelt, wenn Gefahr in Verzug ist. Beispiele sind hier Nester bei Spitälern, in Kindergärten, bei Allergikern zu Hause oder auch auf Friedhöfen.
Von April bis Anfang August verzeichnete man 640 solcher Einsätze wegen Nester der genannten Insekten verzeichnete man. Ein enormer Anstieg zum Vorjahr. Im gleichen Zeitraum 2023 waren es noch 360 solcher Alarmierungen. Floriani-Sprecher Gerald Schimpf sieht darin ein starkes Indiz, dass es sich heuer "definitiv um ein Wespenjahr" handelt. "Es gibt Jahre mit schwächeren Zahlen und jene mit stärkeren, so eines ist genau heuer. Jedoch gehe ich nicht davon aus, dass es über die üblichen Schwankungen hinausgeht."

- Derzeit ist Hochsaison wegen Alarmierungen nach Nestfunden.
- Foto: Gilbert Novy / KURIER / picturedesk.com
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In der Regel verzeichnet man jährlich 500 bis 800 solcher Insekteneinsätze in Wien, wobei Schimpf für heuer bereits prognostiziert, dass man die 800 überschreiten wird. Gerade jetzt häufen sich die Alarmierungen. Wichtig bei Wespennestern laut Schimpf: Wer diese zu Hause hat, am Balkon oder im Garten, und wo keine Gefahr im Verzug ist, ist die richtige Anlaufstelle nicht die Berufsfeuerwehr, sondern ein Schädlingsbekämpfer. Dafür setzt man bei den Florianis auch auf Aufklärung. So hat man einen eigenen Feuerwehrimker, der unter anderem für ein friedliches Zusammenleben zwischen Tier und Mensch sorgen soll.
Ein Zusammenleben
Um Aufklärung bemüht ist auch Expertin Zimmermann vom Naturhistorischen Museum. Auch wenn es für viele nicht auf den ersten Blick so scheint, so sind sogar Wespen "wichtige Player im Ökosystem – Hornissen und manche Vögel jagen u.a. Wespen, Wespen jagen Fliegen und andere Insekten, etc.", weiß Zimmermann.
"Im besten Fall sollte man in den wenigen Wochen, in denen die Arten vermehrt auftreten, nach einem Weg des Zusammenlebens suchen", meint die Expertin. Und sie beruhigt: "Aggressiv und stechfreudig sind sowohl Wespen als auch Hornissen nur in der Nähe des Nestes, vor allem, wenn man sich schnell nähert. Außerhalb des Nestes sind sie nur an der Nahrung interessiert und stechen lediglich, wenn sie gequetscht werden /sich stark bedroht fühlen."

- Wespen lieben beispielsweise Obst und Früchte.
- Foto: Vaclav Salek / CTK / picturedesk.com
- hochgeladen von Johannes Reiterits
An menschlicher Nahrung interessiert seien bei den Wespen nur die "Gemeine" bzw. die "Deutsche Wespe." Auch hier gibt es Mittel und Wege, um die Tiere gar nicht erst als Gast am Tisch zu haben. So sollte man etwa das Essen abdecken. "Man kann auch versuchen, die Wespen mit Nahrung abseits vom Tisch wegzulocken, beispielsweise Marmelade oder überreifes Obst. Davon ernähren sich die erwachsenen Wespen. Sardinen haben sich in einer wissenschaftlichen Untersuchung als stärkstes Lockmittel erwiesen, mit Fleisch füttern sie die Larven", weiß Zimmermann. Ein Trick kann auch Rauch sein, wobei dies nicht als Aufruf zum Zündeln gedacht sein sollte.
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