Altbautenschutz
Das passiert, um Wiener Gründerzeithäuser zu schützen

- Vielerorts werden in Wien Zinshäuser abgerissen. So wie dieses dreiseitige Haus aus dem Jahr 1847. (Symbolbild)
- Foto: Sylvia Riemer
- hochgeladen von Hannah Maier
Die Stadt Wien startete die "Offensive Altbautenschutz", um die zirka 30.000 Altbauten in Wien, die vor 1945 errichtet wurden, zu schützen. Nun legte man eine erste Zwischenbilanz vor.
WIEN. Um Altbauten in Wien zu schützen, wurde von der Stadt Wien kürzlich eine eigene Service-Hotline eingerichtet. Unter dem Titel "Offensive Altbautenschutz" wurde die Nummer 01/400 040 01 ins Leben gerufen. Täglich von 7 bis 17 Uhr ist darunter ein Team erreichbar, das Anliegen zum Schutz von Altbauten entgegennimmt. Hier können sowohl Missstände gemeldet als auch Informationen eingeholt werden – etwa, wenn Vermieterinnen oder Vermieter Gebäude verfallen lassen oder erforderliche Renovierungen nicht vornehmen.
Eine erste Zwischenbilanz zeigt nun laut Stadt Wien ein positives Bild: Alleine in den ersten vier Tagen der Service-Hotline zum Altbauten-Schutz kam es zu 95 konkreten Meldungen aus der Bevölkerung. Mittlerweile sind knapp 140 Meldungen eingegangen, von denen 89 Gründerzeithäuser mit baulichen Mängel betroffen sind.

- v.l.n.r. Leiter der MA37 Baupolizei Gerhard Cech, Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) und Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen und Stadtservice Wien Walter Hillerer
- Foto: PID/David Bohmann
- hochgeladen von Johannes Reiterits
Der Grund für die häufigsten Meldungen waren Arbeiten im Bereich des Dachgeschosses (Ausbau oder Sanierung). Alle Adressen waren bereits amtsbekannt. Trotzdem seien die Meldungen laut Gerhard Cech, Leiter der Baupolizei (MA 37), sinnvoll.
Wo der Schuh am stärksten drückt
„Die Meldungen über die Service-Hotline und die Ergebnisse der Screening-Termine zeigen auf, wo der Schuh am meisten drückt", so Cech. Durch die Meldungen der Problemhäuser habe man nun ein "probates Mittel", um die akute Situation in betroffenen Gebäuden besser einschätzen zu können.
Zudem kam es vor Ort kam es bereits zu zwei "Screening-Terminen" der Baupolizei. Dabei wurden 400 Gebäude in vordefinierten Gebieten vor Ort überprüft. Bei 57 Häusern kam es dabei zu Beanstandungen wegen kleineren und mittleren Mängeln. Das Spektrum reicht dabei von Beanstandungen zur Trittsicherheit bzw. von lockeren Geländer im Stiegenhaus, über Ablagerungen von Mist und Unrat bis zu Arbeiten am Dach. Es musste bis dato kein Gebäude als abbruchgefährdet eingestuft werden.
Regelmäßige Checks
SPÖ-Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál zeigt sich mit der Bilanz zufrieden: „Das bestehende Regulativ, die nun erfolgte Forcierung der Kontrolle und die geplante Einführung eines regelmäßigen Checks der Instandsetzungsmaßnahmen garantieren den langfristigen Fortbestand der Wiener Gründerzeithäuser.“

- Leiter Baupolizei (MA 37) Gerhard Cech, SPÖ-Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträin Kathrin Gaál und der Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen / Stadtservice Wien Walter Hillerer machen sich vor Ort ein Bild bei den eingesetzten Mitarbeitern.
- Foto: PID/Christian Fürthner
- hochgeladen von Tobias Schmitzberger
Zudem wurde auch eine mobile Einsatzzentrale des Stadtservice Wien eingerichtet. Dies ist ein Shuttle, der unterwegs ist und wo Leute direkt vor Ort Fragen stellen oder Dinge melden können. Pro Termin wurden in etwa 5 weitere konkrete Adressen zu Mängel an Gebäuden aus der Bevölkerung entgegengenommen.
„Wir suchen das direkte Gespräch, nehmen Meldungen, Störfälle und Anregungen entgegen und versuchen im Sinne der Bewohner und Bewohnerinnen Lösungen zu finden“, so der Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen und Stadtservice Wien Walter Hillerer.
Die Offensive wird ausgeweitet
Und so geht's nun weiter mit der Offensive Altbautenschutz: Zunächst werden einige neue Gebiete rund um den 10. und 15. Bezirk erfasst. So wird bereits am Mittwoch, 10. Mai ein anschließendes Rayon zwischen der Hütteldorfer Straße, Huglgasse und Felberstraße in Rudolfsheim-Fünfhaus durch die gemeinsamen Teams der Baupolizei (MA 37) und der Gruppe Sofortmaßnahmen inspiziert.
Weitere Termine folgen im 14-tägigen Rhythmus. Die mobile Einsatzzentrale des Stadtservice Wien wird bei allen folgenden Terminen als Anlauf- und Auskunftsstelle vor Ort sein.
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