MedUni Wien
Riskante Herz-OP erstmals komplett endoskopisch durchgeführt

- Mit einem besonders kniffligen OP-Fall hatte es ein Wiener Herzchirurgen-Team zu tun. (Symbolfoto)
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Mit einem kniffligen Fall hatte es ein Wiener Herzchirurgen-Team zu tun. Weil jener Patient vor 30 Jahren bereits eine OP an der Trikuspidalklappe hinter sich hatte, galt ein erneuter Eingriff an selber Stelle als besonders riskant. Mittels einer neuen Methode konnte das Team den Eingriff aber erfolgreich durchführen.
WIEN/ALSERGRUND. Die Herzchirurgie gilt nicht zuletzt wegen des besonders komplexen Aufbaus des Organs als eine der Königsdisziplinen in der Chirurgie. In diesem Bereich hat sich das AKH Wien gemeinsam mit der MedUni Wien in den vergangenen Jahrzehnten schon des Öfteren bewährt. Vor Kurzem vermeldete die medizinische Institution einen weiteren "Meilenstein in der Herzchirurgie".
Einem Team aus dem AKH Wien gelang es nämlich, österreichweit erstmals, an einem Patienten eine knifflige Herzklappen-OP mittels einer neuen Methode durchzuführen. Weil bei diesem Patienten bereits vor 30 Jahren ein Eingriff an der Trikuspidalklappe durchgeführt wurde, galt eine erneute OP an der Stelle als besonders komplex und riskant.
Re-Operation mit hoher Sterberate
Die Trikuspidalklappe, eine von vier Herzklappen, hat die Funktion eines Ventils zwischen dem rechten Vorhof und der rechten Herzkammer. Durch sie fließt sauerstoffarmes Blut aus dem Körper in die rechte Herzkammer und verhindert, dass das Blut während des Pumpvorgangs zurückfließt.

- Aufgrund ihrer Komplexität gilt die Trikuspidalklappe, einer der vier Herzklappen, als besonders schwer zu behandeln. (Symbolfoto)
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Aufgrund ihrer Komplexität gilt diese Herzklappe als besonders schwer zu behandeln und eine Operation, um bei einem hochgradigen Defekt die Herzklappe zu ersetzen, birgt ein höheres Mortalitätsrisiko als andere Herzklappen-Eingriffe, erklärt man. Noch komplexer sei ein Eingriff an der Trikuspidalklappe, wenn diese bereits in der Vergangenheit operiert wurde, da häufig Vernarbungen entstanden sind.
Methode komplett endoskopisch
Bei dem Eingriff kam ein spezielles neues Nahtsystem (RAM Device) zum Einsatz, das für total-endoskopische Eingriffe entwickelt wurde. Dieses spezielle System ermöglichte das Einsetzen der neuen Herzklappe über einen sehr kleinen Schnitt, ohne das Brustbein zu öffnen oder einen Spreizer anzuwenden.

- "Die erfolgreiche Anwendung der neuen OP-Methode markiert einen Meilenstein in der Herzchirurgie und bietet vielversprechende Perspektiven für Patient:innen, die komplexe Re-Operationen am Herzen benötigen", heißt es vonseiten der MedUni. (Symbolfoto)
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Durch einen kleinen Zugang an der seitlichen Brustwand wurde die Herzklappe am schlagenden Herzen komplett ersetzt. Dadurch konnte das Risiko für den Patienten, der bereits vor rund 30 Jahren an der Trikuspidalklappe operiert worden ist, besonders gering gehalten und ein neues Herzklappen-Modell (Mitris) implantiert werden, das erst kürzlich in Europa zugelassen wurde und eine besonders lange Haltbarkeit verspricht.
Patient in einem sehr guten Zustand
"Bei der Operation ist es gelungen, die Anwendung einer in der Herzchirurgie etablierten und besonders schonenden Methode für Eingriffe bei der Trikuspidalklappe zu erweitern. Damit haben nun bereits in der Vergangenheit operierte Patient:innen eine minimal-invasive, komplett endoskopische Behandlungsmöglichkeit für einen komplexen Eingriff", so Martin Andreas von der Universitätsklinik für Herzchirurgie und Leiter des CD-Labors für Mikroinvasive Herzchirurgie, der gemeinsam mit Iuliana Coti die Operation durchgeführt hat.
Der Patient konnte laut Angaben der MedUni bereits eine Woche nach dem Eingriff das Krankenhaus in einem sehr guten Zustand verlassen. "Die erfolgreiche Anwendung der neuen OP-Methode markiert einen Meilenstein in der Herzchirurgie und bietet vielversprechende Perspektiven für Patient:innen, die komplexe Re-Operationen am Herzen benötigen", heißt es vonseiten der MedUni.
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