MedUni Wien
Neue Studie zeigt Gesundheitsrisiken neuer Technologie auf

- Eine Studie zeigt auf, dass bei Elektrofahrzeugen und Photovoltaikanlagen Stoffe verwendet werden, die potenziell umwelt- und gesundheitsschädlich sind.
- Foto: MedUni Wien
- hochgeladen von Ernst Georg Berger
Der Übergang zu emissionsarmen Technologien bringt große Vorteile und ist zentral für den Klimaschutz. Innerhalb einer Studie von unter anderem der MedUni Wien konnte nun aufgezeigt werden, dass dabei bestimmte Materialien eingesetzt werden, die potenziell umwelt- und gesundheitsschädlich sind.
WIEN. Klimaneutral zu werden, ist eines der Ziele, das die Stadt Wien sich vorgenommen hat. Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgt man eine E-Mobilitätsstrategie. Der Übergang zu den emissionsarmen Technologien wie Elektrofahrzeugen und Photovoltaikanlagen ist dabei zentral für den Klimaschutz, auch bringt diese großen Vorteile für die öffentliche Gesundheit.
Nun zeigte jedoch ein interdisziplinäres Forschungsteam auf, dass bei diesen technischen Lösungen Materialien wie die sogenannten technologisch kritischen Elemente (TCEs) eingesetzt werden, von denen einige potenziell umwelt- und gesundheitsschädlich sind.
Risiken für Umwelt und Gesundheit
Umweltmedizinerin Daniela Haluza von der Medizinischen Universität Wien (MedUni) zeigte zusammen mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) und der Montanuniversität Leoben, erstmals die potenziellen Gesundheitsrisiken auf, die durch den Einsatz von TCEs entstehen können. Die Untersuchung wurde im Journal of Industrial Ecology veröffentlicht.
TCEs wie Neodym, Dysprosium und Lanthanum sind chemische Elemente, die zu den sogenannten Elementen der Seltenen Erden gezählt werden. „Ihr Abbau und Verbrauch steigen weltweit rapide an. Gleichzeitig sind sie nicht nur schwer zu recyceln, sondern bergen auch Risiken für die Umwelt und die menschliche Gesundheit“, erklärt Haluza von der MedUni Wien.
Verdoppelung der TCEs
Weitgehend unerforscht blieb laut den Forschenden bisher, wie die Stoffe während der Nutzung in städtischen Gebieten freigesetzt werden. Dies änderte nun die neue Studie, welche die Freisetzung von TCEs durch Abrieb und Korrosion von Fahrzeugteilen sowie durch Witterungseinflüsse auf Dünnschicht-Photovoltaikmodule in Wien untersuchte. 21 Technologien aus den Bereichen Fahrzeuge und erneuerbare Energien wurden dabei untersucht und zukünftige Szenarien simuliert.

- 21 Technologien aus den Bereichen Fahrzeuge und erneuerbare Energien wurden dabei untersucht und zukünftige Szenarien simuliert.
- Foto: Wien Energie/ Max Kropitz
- hochgeladen von Laura Rieger
Die Ergebnisse zeigen, dass die Elektrifizierung von Fahrzeugflotten ohne begleitende Maßnahmen zur Reduktion der Verkehrsnachfrage den Verbrauch von technologisch kritischen Elementen (TCEs) bis 2060 verdoppeln würden. Infolgedessen müssten bis zu 3.073 Tonnen TCEs am Ende ihrer Lebensdauer entsorgt und während der Nutzung bis zu 15,7 Tonnen in die Umwelt freigesetzt werden. Zugleich unterstreichen die Ergebnisse, dass Maßnahmen wie die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs oder die Vermeidung unnötiger Fahrten erheblich dazu beitragen könnten, diese Emissionen spürbar zu senken.
Mehr Forschung empfohlen
„Unsere Ergebnisse liefern eine wichtige Grundlage, um die potenziellen Auswirkungen der Ansammlung von TCEs in städtischen Umgebungen zu bewerten. Gleichzeitig zeigen sie auf, dass wir die Energiewende mit einer strategischen Verringerung des Ressourcenverbrauchs verbinden müssen“, erklärt Umweltmedizinerin Haluza.
Die Autorenschaft der Studie empfiehlt verstärkte interdisziplinäre Forschung, um die Freisetzung von TCEs und deren Aufnahme in den menschlichen Körper besser nachvollziehen zu können. Dies ist entscheidend, um Gesundheitsrisiken kurzfristig und für zukünftige Generationen zu minimieren.
Das könnte auch interessant sein:




Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.