AKH Wien
Erste Herztransplantation trotz fremder Blutgruppe gelungen

- Erstmals in Österreich gelang dem AKH und der MedUni Wien eine Herztransplantation bei unterschiedlichen Blutgruppen.
- Foto: Pixabay
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Erstmals in Österreich gelang dem AKH und der MedUni Wien eine Herztransplantation, bei der Spender und Empfänger unterschiedliche Blutgruppen hatten. Das behandelte Kleinkind ist wohlauf.
WIEN/ALSERGRUND. Insgesamt 1.800 Herztransplantationen wurden in den vergangenen 40 Jahren am AKH Wien und an der MedUni Wien vorgenommen. Ein kürzlicher Fall stellt jedoch einen Meilenstein in Österreich dar.
Zum ersten Mal wurde eine AB0-inkompatible Herztransplantation erfolgreich in Österreich durchgeführt. Ein knapp einjähriger Bub bekam ein neues Spenderherz, das nicht seiner eigenen Blutgruppe entspricht.
Das war nur durch jahrelange Vorbereitungen sowie der Expertise von zehn multidisziplinären Teams aus dem AKH und der MedUni möglich. Auch ohne die Unterstützung von Lori West, der Entwicklerin der angewandten Technologie, wäre der hochkomplexe Eingriff nicht möglich gewesen.
Geringe Antikörper-Anzahl
Bei einem AB0-inkompatiblen Spenderherz ist es besonders wichtig, dass der Körper eine geringe Anzahl an Antikörpern gegenüber der anderen Blutgruppe aufweist. Deshalb wurde der Eingriff bei einem Kleinkind durchgeführt: In diesem Alter hat der Mensch nur sehr wenige Antikörper gegen andere Blutgruppen.

- Der Patient ist wohlauf.
- Foto: Pexels/Puwadon Sang-ngern
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Sowohl während als auch nach der Operation werden die Antikörper gezielt entfernt, um den Erfolg sicherzustellen. Möglich macht das eine spezielle Filtertechnologie, die von der Kanadierin Lori West entwickelt wurde. Mit dieser werden während der Operation die Antikörper durch einen Filter in der Herz-Lungen-Maschine selektiv entfernt. Auch nach der Operation werden die Antikörper während eines stationären Aufenthalts ständig überwacht und bei Bedarf erneut gefiltert.
Fünfjährige Vorbereitung
Bereits seit fünf Jahren bereitete man sich intensiv auf einen solchen Eingriff vor. In diesem Zeitraum entwickelte eine Kerngruppe, bestehend aus Nina Worel (Universitätsklinik für Transfusionsmedizin und Zelltherapie), Johann Horvat (leitender Kardiotechniker und Transplantationskoordinator) und Andreas Zuckermann (Universitätsklinik für Herzchirurgie), ein detailliertes Protokoll, das Schritt für Schritt eingeführt wurde.

- Die Operation war nur durch jahrelange Vorbereitungen sowie der Expertise von zehn multidisziplinären Teams aus dem AKH und der MedUni möglich.
- Foto: Stadt Wien
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Zugleich waren die Beteiligten in ständigem Austausch mit LoriWest und der Herzchirurgie des Great Ormond Street Hospitals in London, um so das notwendige Wissen und die Technologie erfolgreich zu übernehmen.
"Dank akribischer Vorbereitung, enger Abstimmungen und gebündelter Expertise konnten wir zeigen, dass wir ein führendes Zentrum für Kindertransplantation sind – und dadurch einem kleinen Kind eine neue Lebensperspektive schenken. Diese erste erfolgreiche Durchführung wird zukünftig für viele Kleinkinder mit Herzfehlern eine immense Verbesserung darstellen, da wir durch diese Transplantation ihr Leben retten können", erzählt Andreas Zuckermann der das Herztransplantationsprogramm leitet.
Patient wohlauf
Der Patient ist inzwischen wohlauf, die erste ambulante Kontrolle ist positiv absolviert. "Was dieses Team geleistet hat, kann man nur verstehen, wenn man selbst in so einer Situation war", betont die Mutter des Kindes. "Von Anfang an wurde mein Sohn mit so viel Liebe und Führsorge behandelt. Alle haben alles darangesetzt, damit diese Operation möglich wird, und uns bei jedem Schritt unterstützt. Es gibt keine Worte, um meine Dankbarkeit auszudrücken. Mein Sohn ist heute voller Lebensfreude und macht jeden Tag Fortschritte – ein wahres Geschenk."
An der Transplantation waren viele verschiedene Gruppen beteiligt, so die Kinderkardiologie, Kinderherzchirurgie, Kinderherzanästhesie, Blutgruppenserologie, Transplantationskoordination und viele mehr.
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